Als einziges berufliches Gymnasium im Landkreis Ludwigsburg pflegt die Robert-Franck-Schule seit 29 Jahren einen Israel-Austausch. Nun wurde auch eine Bildungspartnerschaft mit dem PKC Freudental geschlossen.

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

Wolfgang Ulshöfer wird nicht müde, diesen einen Satz wieder und wieder hervorzuheben: „Der Austausch lebt.“ Seit nunmehr 29 Jahren arbeitet die Robert-Franck-Schule Ludwigsburg, deren Schulleiter Ulshöfer ist, mit der Anne-Frank-Schule aus dem israelischen Kibbuz Sasa im Oberen Galiläa zusammen. Jährlich besuchen sie sich für zehn Tage, abwechselnd geht es für die einen nach Israel oder für die anderen nach Deutschland.

 

In diesem Jahr waren die Israelis in Ludwigsburg zu Gast und Ulshöfers Schule nutzte die Gelegenheit, eine andere Partnerschaft im gleichen Themenfeld zu festigen. Der Schulleiter unterzeichnete einen Kooperationsvertrag mit dem Pädagogisch-Kulturellen Centrum (PKC) der ehemaligen Synagoge Freudental. Die Unterschrift ist dabei eine reine Formalie, denn die Zusammenarbeit der Robert-Franck-Schule mit dem PKC läuft ebenfalls schon seit Jahren. Besonders ist das Engagement deshalb, weil es im Landkreis die einzige Partnerschaft ist, an der ein berufliches Gymnasium beteiligt ist.

„Durch den Vertrag können wir die bewährte Partnerschaft vertiefen und sie offiziell nach außen tragen“, erklärt Ulshöfer. Der Rektor sieht das PKC als wichtigen außerschulischen Lernort für seine Schüler, er pflege auch selbst ein gutes persönliches Verhältnis zu der Einrichtung. Und gerade deshalb sei der Vertrag jetzt so wichtig, denn Ulshöfer geht am Ende des kommenden Schuljahres in den Ruhestand: „Die Zusammenarbeit hängt dadurch nicht so sehr an einzelnen Personen, sondern ist in der Schulkultur verankert.“

Stolperstein-Tour und Gedenkveranstaltung im PKC

Schon in der Vergangenheit hatten die Robert-Franck-Schule und das PKC gemeinsame Projekte durchgeführt, im Herbst 2021 beispielsweise „1700 Jahre jüdisches Leben in 1700 Minuten“. Damals beleuchteten 27 Schulklassen in je 90 Minuten verschiedene Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland. Die einen begaben sich auf Stolperstein-Tour durch Ludwigsburg, andere bereiteten eine Gedenkveranstaltung im PKC vor.

Auch der Israel-Austausch wurde Ende vergangenen Jahres in einen größeren Rahmen gesetzt. Seit damals ist die Robert-Franck-Schule Mitglied des „Scora“-Projekts (Schools opposing racism and antisemitism), das Engagements wie das der RFS fördert. Wolfgang Ulshöfer brennt spürbar für seine Projekte, doch er ist damit nicht alleine, wie er versichert: „Das Interesse ist auch von der Schülerseite groß.„Wir bekommen regelmäßig positive Rückmeldungen.“