Zehn Roboter werden am Montag und Dienstag auf ihre Weltraumtauglichkeit getestet. Beim Spacebot Cup in der Nähe von Bonn tritt auch das Team aus Karlsruhe mit Lauron an.

Stuttgart - Wenn es um die Entwicklung neuer Technologien geht, nehmen sich Forscher gerne ein Beispiel am Aufbau von Organismen, die sich schon in der Natur als erfolgreich erwiesen haben. So auch die Wissenschaftler des Karlsruher Forschungszentrums für Informatik (FZI): Seit mehr als zwanzig Jahren tüfteln sie an einem Laufroboter. Und als Vorbild für den ersten – damals noch von neuronalen Netzen gesteuerten – Sechsbeiner wählten sich die Informatiker 1994 ausgerechnet die eher langsame indische Stabheuschrecke. „Das spannende an diesem Insekt ist, dass ein so einfacher Organismus in der Lage ist, mit nahezu jedem Gelände klarzukommen“, erklärt Arne Rönnau vom FZI die Wahl. „Und das ist genau das, was wir brauchen.“

 

Das gilt ganz besonders für die Aufgabe, vor der der jüngste Spross der Roboterfamilie steht: Seit einem Jahr bereitet ein Team um Georg Heppner ein Exemplar der fünften Lauron-Generation auf das Finale des ersten deutschlandweiten Robotik-Wettkampfes vor. Bei dem sogenannten Spacebot Cup werden die zehn teilnehmenden Roboter in einem Szenario getestet, wie es der Nasa-Rover Curiosity im vergangenen Jahr bei seiner Ankunft auf dem Mars antraf.

Zehn Teams aus ganz Deutschland haben sich für das Finale qualifiziert, das heute und morgen in der Supercrosshalle in Rheinbreitbach südlich von Bonn vor Publikum ausgetragen wird. Der Wettkampf kann auch als Livestream im Internet verfolgt werden. Dabei muss jeder Roboter in weniger als einer Stunde ein Geröllfeld von der Größe eines Tennisplatzes selbstständig nach drei Gegenständen absuchen. Er muss, ohne von außen gesteuert zu werden, zwei von ihnen zusammenstecken und den dritten – ein Glas voller Wasser – transportieren, ohne die Flüssigkeit zu verschütten.