Die britische Regierung hat Sanktionen gegen sieben russische Oligarchen verhängt. Sie richten sich unter anderem gegen den Besitzer des englischen Fußballklubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch.

London - Die britische Regierung nimmt wegen des Ukraine-Kriegs weitere russische Oligarchen ins Visier und friert deren Vermögen ein. Der Eigentümer des englischen Fußball-Clubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch, der Chef des Ölriesen Rosneft, Igor Sechin, Gazprom-Chef Alexej Miller und weitere Oligarchen seien auf die Sanktionsliste gesetzt worden, teilte sie am Donnerstag mit. „Es kann keine sicheren Häfen für diejenigen geben, die Putins grausamen Angriff auf die Ukraine unterstützt haben“, sagte Premierminister Boris Johnson.

 

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In den vergangenen Tagen waren die Forderungen nach Sanktionen gegen Abramowitsch und andere prominente Russen lauter geworden. Johnsons Regierung wurde dafür kritisiert, dass sie im Vergleich zur Europäischen Union und den USA zu zögerlich handele.

Rückzug angekündigt

Abramowitsch hatte vergangene Woche angekündigt, den FC Chelsea verkaufen zu wollen und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Kriegs zu helfen. Doch mit dem Einfrieren von Abramowitschs Vermögen liegt der Verkauf auf Eis. Die Sanktionen und die Auflagen für die Spiellizenz von Chelsea untersagen eine Veräußerung. Abramowitsch hatte den Verein vor 19 Jahren gekauft. Der Milliardär gilt als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin, auf dessen Befehl die russische Armee vor zwei Wochen in die Ukraine einmarschierte. Die Regierung in Moskau spricht von einem militärischen Sondereinsatz, nicht von einem Krieg.

Auch auf die Sanktionsliste gesetzt wurden Dmitri Lebedew, Verwaltungsratchef der Bank Rossiya, Nikolai Tokarew, Präsident der staatlichen russischen Pipelinegesellschaft Transneft, und Oleg Deripaska, der Anteile an der En+ Group hält. Die En+ Group kontrolliert den Aluminiumriesen Rusal.