Das Rudolf-Sophien-Stift hat drei geschlossene Wohnheime in Stuttgart. Hier leben psychisch kranke Menschen, weil ein Richter das so verfügt hat. Eine Bewohnerin ist Frau T. Unter Protest zog sie vor zehn Jahren ein. Nun hat sie Angst vor ihrem Auszug.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Das Haus ist auffällig unauffällig. Es gibt keine hohe Mauer im Garten, und auch keine Gitterstäbe vor den Zimmerfenstern. Man würde von außen nicht darauf kommen, dass dies ein geschlossenes Wohnheim ist. Erst auf den zweiten Blick fallen vor den Zimmerfenstern, dezent angebracht, zweite Glasscheiben auf. Sie verhindern, dass jemand sich nach draußen stürzt, lüften kann man dennoch. Wer in das Haus will, muss durch eine Schleuse. Dahinter, im Erdgeschoss, befinden sich die Schließfächer der Bewohner. Die darin aufbewahrten Gegenstände sind vor allem eines: scharf. Rasierer, Nagelscheren, Messer – alles, womit man sich verletzen könnte, ist in diesem Haus aus gutem Grund weggeschlossen.