Klare Worte von der Direktorin des Stuttgarter Linden-Museums, Inés de Castro, zum Umgang mit Raubkunst: Sie verteidigt die Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria gegen die zuletzt aufgekommene Kritik. Gleichzeitig bereitet sie sich auf das nächste Restitutions-Kapitel vor.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Um die im Dezember weithin begrüßte Rückgabe von Benin-Bronzen aus deutschen Museen an Nigeria ist im Nachgang eine heftige Diskussion entbrannt, die bis in den Bundestag hinein reicht. Ausgangspunkt war, dass Nigeria die ihm übertragenen Eigentumsrechte an den einst von Briten geraubten Benin-Objekten seinerseits an den König (Oba) von Benin weiter übertragen hat, aus dessen Gebiet sie ursprünglich stammen. Befürchtungen wurden laut, die Objekte könnten damit der Öffentlichkeit entzogen sein. Die Direktorin des Stuttgarter Linden-Museums, das bei dem Rückgabeprozess eine wichtige Rolle spielt, teilt diese Befürchtung nicht und betont die Souveränität der afrikanischen Staaten.