Der scheidende Regierungschef Stefan Mappus will nicht als Abgeordneter auf den hinteren Rängen des Landtags sitzen. Er sucht neue Aufgaben.  

Sindelfingen - Knapp vier Wochen nach der historischen Abwahl der CDU in Baden-Württemberg hat der scheidende Regierungschef Stefan Mappus seinen baldigen Abschied aus der Politik angekündigt. „Ich würde meine Zukunft nicht primär in der Politik sehen“, sagte der 45-jährige Mappus am Donnerstag in Stuttgart. Auch seine Vorgänger im Amt des Ministerpräsidenten hätten sich nach ihrem Rückzug aus der Staatskanzlei eine neue Aufgabe gesucht. „Genau das habe ich auch vor.“ Er wolle nicht jahrelang als Abgeordneter auf den hinteren Rängen des Landtags sitzen.

 

Ist womöglich Hessens Ex-Ministerpräsident Roland Koch (CDU) mit seinem Wechsel zum Baukonzern Bilfinger Berger sein Vorbild? Wo genau er seine berufliche Zukunft sieht, wollte Mappus nicht sagen. Der CDU-Politiker ist Diplom-Ökonom und hatte eine Zeitlang für Siemens Telefone vertrieben. Das Arbeitsverhältnis ruht nach Angaben auf seiner Internetseite ohne Bezahlung.

"Ratschläge sind auch Schläge"

Der 45-jährige Pforzheimer erklärte, er wolle nach der Wahl des neuen Ministerpräsidenten am 12. Mai erstmal zwei Monate in sich gehen. Auch in der CDU will sich Mappus künftig zurücknehmen. „Ich will keine herausgehobene Position.“ Zu aktuellen politischen Fragen wolle er sich eher heraushalten. „Denn Ratschläge sind auch Schläge.“

Mappus war 1996 erstmals in den Landtag gewählt worden. Bereits zwei Jahre später wurde er vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel zum Staatssekretär im Umweltministerium berufen. Nach einem Jahr als Umweltminister war er zwischen 2005 und 2010 Vorsitzender der Landtagsfraktion. Dann wurde er Nachfolger von Ministerpräsident Günther Oettinger, der als EU-Kommissar nach Brüssel wechselte.