Russen unter Dopingverdacht Sotschi – Doch noch Olympia-Gold für deutsche Biathleten?

Die Spiele in Sotschi liegen zwar schon fünf Jahre zurück, doch die deutschen Biathlon-Männer könnten nachträglich noch Staffel-Gold erhalten. Grund ist eine mögliche Manipulation durch russische Sportler.
Sotschi - Die deutschen Biathlon-Männer dürfen auf nachträgliches Staffel-Gold von den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi hoffen. Nach Informationen der ARD-Dopingredaktion soll im russischen Skandal um manipulierte Doping-Daten Jewgeni Ustjugow, der mit der russischen Staffel vor fünf Jahren Gold gewonnen hatte, betroffen sein. Das deutsche Quartett aus Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp hatte in Sotschi den zweiten Platz belegt.
Auch Daten von Swetlana Slepzowa, Staffel-Olympiasiegerin von 2010, sollen laut ARD im Moskauer Kontrolllabor manipuliert worden sein. „Wir haben die Beweise, wir haben auch festgestellt, dass Daten gelöscht worden sind. Teilweise konnten wir sie wiederherstellen“, sagte WADA-Chefermittler Günter Younger der ARD. Den Biathlon-Weltverband IBU habe man bereits „entsprechend unterstützt“.
„Es hat einen faden Beigeschmack“
„Natürlich wäre es schön, wenn unseren Athleten fünf Jahre später Gerechtigkeit widerfährt, aber es hat einen faden Beigeschmack“, sagte Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter bei den deutschen Biathleten: „Es ist nicht so, wie man sich das als Athlet wünscht. Es ist nicht wie bei Olympia mit dem ganzen Drumherum und der Atmosphäre.“ Die Entscheidung über eine nachträgliche Disqualifikation der russischen Staffel kann nur das Internationale Olympische Komitee (IOC) treffen.
Am Montag hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aufgrund manipulierter Doping-Daten eine Vierjahressperre gegen Russland verhängt. Russische Sportler dürfen aber bei sportlichen Großereignissen unter bestimmten Voraussetzungen als „neutrale Athleten“ starten.
Unsere Empfehlung für Sie

Handball-Kader für die Olympia-Quali Bundestrainer Gislason freut sich über drei Rückkehrer
Bei den Olympischen Spielen wollen Deutschlands Handballer um eine Medaille kämpfen. Zuvor aber muss in der nächsten die Qualifikation für Tokio geschafft werden. Wir stellen den Kader vor.

Olympia-Qualifikation Handball Rückkehr des Kieler Blocks sorgt für Zuversicht
Mit dem stärksten Aufgebot kämpfen die deutschen Handballer beim Olympia-Qualifikationsturnier vom 12. bis zum 14. März um das Ticket für Tokio.

Olympia 2032 DOSB will kein Buhmann sein - IOC wehrt sich
Der DOSB will nicht Schuld am Scheitern der geplanten deutschen Olympia-Bewerbung für 2032 sein. Zugleich bezichtigt der Verbandschef das IOC, Unwahrheiten verbreitet zu haben.

Sommerspiele 2021 Olympia-Macher beraten weiteres Vorgehen in Corona-Krise
Die Olympia-Organisatoren von Tokio wollen am Mittwoch in einer Video-Schalte erneut über die Corona-Bedingungen bei den Sommerspielen beraten.

Olympia 2032 Rhein-Ruhr vor dem Aus – IOC-Kommission empfiehlt Brisbane
Die Chancen der Rhein-Ruhr-Initiative auf eine erfolgreiche Bewerbung für Olympia 2032 sind praktisch auf Null gesunken. Das IOC sieht im australischen Brisbane seinen Favoriten – und in Deutschland fehlte offenbar die Unterstützung.

Olympische Sommerspiele Dämpfer für Rhein-Ruhr: IOC bevorzugt Brisbane für 2032
Die Chancen einer deutschen Bewerbung für Olympia 2032 sind deutlich gesunken. Die IOC-Spitze macht das australische Brisbane per Beschluss zum Favoriten für die Sommerspiele. Das sind keine guten Vorzeichen für die geplante Bürgerbefragung an Rhein und Ruhr.