Vor einem Drittliga-Fußballspiel in Russland zwischen FC Mashuk-KMV Pyatigorsk und dem FC Angusht Nazran ist ein dressierter Braunbär für eine Showeinlage missbraucht worden. Tierschutzorganisationen kritisieren die Aktion.

Pyatigorsk - Er wiegt gut 200 Kilo, hört auf den Namen Tim und hat braunes, zotteliges Fell. Der dressierte Braunbär wurde am Wochenende in der dritten russischen Liga dazu gebracht, das Publikum durch Klatschen zu animieren. Anschließend wurde ihm vor Anpfiff der Partie FC Mashuk-KMV Pyatigorsk und dem FC Angusht Nazran der Spielball übergeben, den der Bär dem wartenden Schiedsrichter übergab.

 

Tierschutzorganisationen schlagen nach dieser Aktion Alarm. „Vor Publikum muss der Bär unnatürliche Bewegungsabläufe ausführen. Der Trubel und der Lärm eines Fußballspiels bedeuten immensen Stress für das hochsensible Wildtier“, sagt Diplom-Biologe und Wildtierexperte Thomas Pietsch von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“, die jegliche Ausbeutung von Wildtieren für Unterhaltungszwecke rigoros verurteilt.

„Der Auftritt ist darüber hinaus mit großen Sicherheitsrisiken verbunden. Zwar trägt der Bär einen Maulkorb, jedoch kann er mit seinen Krallen Menschen schwer verletzen“, so Pietsch weiter. Die Zuschauer im Stadion hielten die Aktion offenbar für beste Unterhaltung. Jedenfalls begleiteten sie die Aktion mit großem Beifall und vereinzelten Jubelrufen.