Pendler können von morgen an ihren Wagen an der A 8 parken. Auch die benachbarte Freizeitanlage profitiert davon. Den neuen Platz hat die Kommune geplant und vorfinanziert. Die Kosten von rund 560 000 Euro zahlt aber letztlich der Bund.

Rutesheim - Genau 109 Pendler können vom morgigen Donnerstag an ihre Autos in Rutesheim stehen lassen und mit den Kollegen zur Arbeit fahren. Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl und der Rutesheimer Bürgermeister Dieter Hofmann haben am Dienstag den P+M-Parkplatz (Parken und Mitfahren) an der Autobahnausfahrt Rutesheim offiziell eingeweiht. Am heutigen Mittwoch finden hier noch die letzten Markierungsarbeiten statt.

 

„Die Nachfrage nach P+M-Plätzen an Autobahnen ist in den vergangenen Jahren allgemein deutlich gestiegen, so auch im Bereich der A 8 an der Autobahnausfahrt Rutesheim“, erläuterte der Regierungspräsident, warum seine Behörde hier für den Bund 560 000 Euro investiert hat. Es sei auch ein Zeichen dafür, dass sich der sechsspurige Ausbau der Schnellstraße mit den zwei neuen Anschlussstellen Leonberg West und Rutesheim bewährt habe, meinte der Behördenchef.

Weniger Autos ist das Ziel

„Kleine Schritte wie dieser Parkplatz tragen maßgeblich dazu bei, dass mehr Menschen in einem Wagen sitzen und somit weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind“, sagte Schmalzl. „Straßen sind kein Luxus, sondern sie haben den Zweck, dass Menschen nicht im Stau stehen.“

Es lohne sich, das Entlastungspotenzial der P+M-Parkplätze stärker zu fördern. „Dies ist ein aktiver Beitrag für den Umweltschutz, den Mitfahrer sind Umweltschützer“, so der Regierungspräsident. „Ich bin überzeugt, dass der Parkplatz in kürzester Zeit an den Werktagen voll mit Pendlern belegt ist“, meinte Schmalzl. Wenn er an den Wochenenden auch noch dazu beitrage, die Verkehrsituation im Gebiet zu entlasten, sei das ein weiterer Gewinn.

„Das ist ein Musterbeispiel guter Zusammenarbeit“, war der Rutesheimer Bürgermeister voll des Lobes. Sein Tiefbauamt unter der Leitung von Stephan Kimmerling hat zwar im Auftrag des Regierungspräsidiums den Parkplatz gebaut, die Kosten allerdings werden vom Bund getragen.

„Es war nicht einfach“

Doch vorerst hat Rutesheim das Ganze geplant, die Baustelle überwacht und alles vorfinanziert. Für etwa 30 000 Euro muss auch die Stadt aufkommen. Ein weiterer städtischer Beitrag ist auch das Grundstück, dass die Kommune kostenlos für den neuen P+M-Parkplatz zur Verfügung stellt

„Es war keine einfache Baustelle, besonders die Zufahrt so nahe an der Autobananschlussstelle ist knifflig“, meinte Hofmann. Die Doppelwirkung für den benachbarten Freizeitpark sei erfreulich, meinte der Rathauschef. Und noch mehr, dass der Platz erweiterbar sei und auf bis zu 400 Parkplätze für den Freizeitpark vergrößert werden könnte. „Derzeit wird von Planern geprüft, welche Querungsmöglichkeit sich bietet, um von dem Parkplatz zum Freizeitpark zu gelangen“, erläuterte Hofmann.

Den eindeutig angenehmsten Job hatte bei dieser Veranstaltung der Landrat Roland Bernhard – er durfte sich einfach nur über die gute Zusammenarbeit freuen. Seine Behörde musste weder zahlen, noch planen, noch bauen.

„Der Landkreis gehört zu den verkehrsdichtesten Orten im Land, leider kennen die Menschen hier Staus nur allzu gut“, sagte er. Der P+M-Platz werde dazu beitragen, dass sich mehr Pendler zusammentun und so weniger Verkehr auf den Straßen rollt.