Das Großlager des Baustoffhandels hat jetzt eine Fläche von 14 000 Quadratmetern und ist eine Anlaufstelle für Profis aller Handwerksbranchen. Der renovierte Baumarkt mit neuem Gartencenter öffnet an diesem Donnerstag die Tore.

Rutesheim - Viel zu tun haben Christina Almert, ihr Bruder Frieder Bolay und deren hundertköpfiges Team eigentlich immer. Doch in diesen Tagen ist der Stress besonders groß. Der Grund: Der Rutesheimer Familienbetrieb erweitert in einer Art Doppelschlag zwei wesentliche Standbeine des Unternehmens und investiert dabei mehr als vier Millionen Euro.

 

Am Mittwochabend nahm Frieder Bolay das neue Großlager für den Baustoffhandel im Beisein zahlreicher Profikunden und Handwerker in Betrieb. Und an diesem Donnerstagmorgen übergibt Christina Almert gemeinsam mit Bürgermeister Dieter Hofmann den völlig neugestalteten Baumarkt, zu dem jetzt ein erweitertes Gartencenter, der Floramarkt, gehört.

Während der Hagebaumarkt der Bolays im ganzen Altkreis ein beliebter Anlaufpunkt für Heimwerker und Gartenfreunde ist, handelt es sich beim Baustoffhandel um einen Fachbetrieb, der vor allem professionell arbeitende Kunden anspricht. Aber auch Privatkunden haben Zugriff auf das komplette Sortiment, betont Bolay.

Anlaufstelle für alle Handwerker

Das kann sich sehen lassen. Auf der 14 000 Quadratmeter großen Fläche in der Schillerstraße lagern unter anderem Pflaster, Natursteine, Gehwegplatten, Beton- und Spezialmörtel und jetzt ganz neu Doppelstabmatten für Geländeabgrenzungen.

Das Unternehmen, das vor fast auf den Tag genau 61 Jahren von Werner und der unvergessenen Elfriede Bolay gegründet wurde, ist Anlaufstelle für Hochbauer, Dachdecker, Zimmerleute, Maler, Gipser, Fliesen- und Parkettleger und übrigens auch der Spezialist für Hörmann-Garagentore und Haustüren westlich von Stuttgart.

Und wer einen Bagger oder eine Bohrmaschine braucht: Selbst das kann im Rutesheimer Familienbetrieb ausgeliehen werden, in dem bereits die Kinder in der dritten Generation mitarbeiten.

Damit das umfangreiche Angebot ausreichend Platz hat, wurde der Baustoffhandel, der seit zehn Jahren in der Schillerstraße ist, kontinuierlich erweitert Vor fünf Jahren kaufte Bolay 3700 Quadratmeter vom ehemaligen Scheef-Gelände dazu. Auf den jetzt 14 000 Quadratmetern wurden zwei neue jeweils 500 Quadratmeter große Regalhallen errichtet. Insgesamt haben die Bolays für das neue Baustofflager, das sie stolz „Galabaulager“ nennen mehr als eine Million Euro investiert. Eine Firmierung, die die Gäste am Mittwochabend für sehr angemessen gehalten haben.

Herzstück: Das Floraland

Noch umfangreicher sind die Investitionen in den naheliegenden Hagebaumarkt. Mehr als drei Millionen Euro haben die Bolays in die Hand genommen, um ihr Stammgeschäft auf den neuesten Stand zu bringen. „Alles wurde umgebaut, wir haben überall neue Regale und ein komplett neues Lichtsystem mit LED-Lampen“, berichtet die Geschäftsführerin Christina Almert.

Herzstück des großen Umbaus ist das Floraland, ein erweitertes Gartencenter, das es in ähnlicher Form bereits in Ditzingen gibt, wo die Bolays vor einem Jahr einen Baumarkt eröffnet haben. „Neben dem gängigen Pflanzenangebot bieten wir ein breites Spektrum an Gartenmöbeln- und Häusern“, sagt Christina Almert. „Holz ist dominant.“

Entsprechend wird Bürgermeister Dieter Hofmann am Donnerstagmorgen eine Torte aus Holz mit einer Kettensäge anschneiden. Wer das Spektakel erleben will, muss früh aufstehen. Los geht’s um 7 Uhr.

Die Erfolgsgeschichte

Mit einem Lastwagen als Startausstattung gründeten Werner und Elfriede Bolay am 1. März 1957 in Rutesheim ein Transportunternehmen. 1974 war der Fuhrpark auf neun Fahrzeuge angewachsen, vier Jahre später traten die Kinder Christina und Frieder in den elterlichen Betrieb ein. 1983, ein Jahr nach dem 25-Jahr-Jubiläum, traten die Bolays der Hagebau-Handelsgesellschaft bei. 1987 wurde der Rutesheimer Hagebau-Markt gebaut, zwei Jahre später die Baustofflagerhalle erweitert. 1994 eröffnete die Familie einen Baumarkt in Oberndorf am Neckar, im vergangenen Jahr einen Markt in Ditzingen. An allen drei Standorten arbeiten insgesamt 260 Menschen.