Die Stadt baut für eine halbe Million Euro eine Geh- und Radwegbrücke über die Perouser Ostumfahrung.

Rutesheim - Eine eigene, etwa 30 Meter lange und rund drei Meter breite Brücke wird künftig Fußgängern und Radfahrern über die vier Fahrspuren der geplanten Perouser Ostumfahrung zur Verfügung stehen. Das hat der Gemeinderat jüngst beschlossen. Sie wird den Radweg aus Richtung Rutesheim nicht nur über den neuen Kontenpunkt, sondern auch über den Lärmschutzwall führen, der später den Waldenserort abschirmt. Kosten soll die Brücke rund eine halbe Million Euro.

 

Es gibt nicht viele Fahrradwege zwischen zwei Ortschaften, die bis spät nachts beleuchtet sind. Aber die Verbindung von Rutesheim nach Perouse ist eine solche, da brennt das Licht bis 23 Uhr und um 6 Uhr geht es wieder an. Hier gibt es auch Lampenmasten, die eine Sollbruchstelle haben, dass sie vom Fahrzeug weg abknicken, wenn sie bei einem Unfall gerammt werden. Das soll für mehr Sicherheit für die Autofahrer sorgen. Und so hat sich die Stadt schon frühzeitig für eine Geh- und Radwegbrücke ausgesprochen.

Leistungsfähiger Knotenpunkt

„Eine Brücke ist sicherer für Fußgänger und Radler, und der Knotenpunkt bleibt leistungsfähiger, weil nur mit so einer Brücke der Autoverkehr ohne Unterbrechungen fließen kann“, argumentierte Bürgermeister Dieter Hofmann. „Ein ebenerdiger Übergang für die Fußgänger und Radler, mit einem Einschnitt im Lärmschutzwall, wie ihn das Regierungspräsidium wollte, würde die Funktion des Schutzwalls stark mindern“, meinte der Rathauschef

Das Waiblinger Fachbüro Fischer und Friedrich stellte im Gemeinderat vier unterschiedliche Brückenkonstruktionen vor, die in Frage kommen könnten. Eine der Varianten ist eine einseitig eingespannte Stahlbetonbrücke für rund 500 000 Euro, eine weitere eine Stahlbogenbrücke mit Stahlbetonplatte für rund 625 000 Euro. Eine sogenannte Spannbandbrücke würde 690 000 Euro kosten und bei einer Hängebrücke mit Tragseilen lägen die Baukosten bei rund 750 000 Euro.

Dabei hat die günstigste Variante eins auch noch die längste Lebensdauer von mehr als 100 Jahren. Stahlbrücken sind zwar feuerverzinkt, trotzdem liegt ihre Lebensdauer nur bei etwa 25 Jahre. Gemeinsam ist allen Brücken, dass sie mit einer Traglast von 500 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt sind. Auch ein kleineres Räum- und Streufahrzeug kann hier fahren. Das 1,30 Meter hohe Geländer soll aus Edelstahl gefertigt werden.

Kosten: 4,2 Millionen Euro

Auch das Regierungspräsidium hat sich aus technischen Gründen für die robustere und damit unterhaltungsärmste Lösung, also die Variante eins ausgesprochen. In der Kostenberechnung für die Umgehungsstraße östlich von Perouse in Höhe von 4,2 Millionen Euro sind auch die Kosten der Brücke mit 503 000 Euro enthalten. Die Kostenschätzung für die Brücke liegt bei brutto 402 000 Euro. Zuzüglich der 25 Prozent Nebenkosten wird also mit rund 500 000 Euro gerechnet.

Das Ingenieurbüro Fischer und Friedrich wird die Brücke planen. Das Büro Klinger und Partner, das bereits den Bau der Ostumfahrung Perouse geleitet hat, wurde mit der Ausschreibung, der Mitwirkung bei der Vergabe und der Bauleitung beauftragt.

Zu den Baukosten kommen bei Brücken auf Dauer noch erhebliche Unterhaltungsaufwendungen hinzu. Geplant ist, dass diese das Land gegen Zahlung einer einmaligen Ablösesumme übernehmen wird. Parallel wird mit dem Regierungspräsidium verhandelt, dass sich das Land an den Kosten der Brücke und der Ablösesumme für den späteren Unterhalt beteiligt.