„The Big Short“ ist Ihr erster Film seit Ihrer selbst auferlegten Auszeit von der Schauspielerei . . .
Moment, ich muss da kurz unterbrechen. Daraus hat die Presse viel mehr gemacht als eigentlich dran war. Ich habe nicht mit der Schauspielerei aufgehört, sondern als Regisseur „Lost River“ auf den Weg gebracht. Diesen Film zu schreiben, zu inszenieren, zu schneiden und auch noch zu promoten dauerte drei Jahre. Da blieb einfach keine Zeit für etwas anderes. Und der erste Film, für den ich danach vor der Kamera stand, war auch nicht der hier, sondern „The Nice Guys“, der im Sommer in die Kinos kommt.
Was war hat Sie an „The Big Short“ gereizt?
Oh, dafür gab es viele Gründe. Einen Weißen mit Afro-Frisur zu spielen war nur einer davon (lacht). Vor allem gefiel mir die Aussicht, mit Adam McKay zu arbeiten. Und wann bekommt man schon die Chance, mal einen Film zu drehen, der derart relevant ist, wirklich alle richtigen Absichten hat und von wirklich klugen Leuten verantwortet wird? Diese Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger, nicht moralinsauer, aber informativ und aufklärerisch zu erzählen, ist eine echte Leistung, an der ich mit Stolz mitgewirkt habe.
Interessieren Sie sich für Wirtschaft?
Um Gottes Willen. Ehrlich gesagt kein bisschen. Den Wirtschaftsteil in der Zeitung lese ich nie. Deswegen fand ich ja diesen Film so spannend. Adam McKay und natürlich Michael Lewis, der Autor der Buchvorlage, haben es geschafft, diese für mich eigentlich nicht interessanten Zusammenhänge auf eine faszinierende Weise zu erzählen.
Haben Sie vor, Ihre Regiekarriere weiter voranzutreiben? Oder haben die negativen Reaktionen auf Ihren Film Sie abgeschreckt?
Keine Sorge, ich werde weiter Filme drehen. „Lost River“ war mein erster, und weil ich natürlich nie Regie oder ähnliches studiert habe, habe ich alles selbst gemacht. Ich wollte lernen, wie man Filme dreht, und dabei von jedem einzelnen Aspekt des Prozesses ein praktisches Verständnis bekommen. Das war mir unglaublich wichtig, denn als Schauspieler ist man ja letztlich ziemlich wenig in das große Ganze involviert. Inzwischen arbeite ich längst am nächsten Film, für den ich mich allerdings mit einem Drehbuchautor zusammengetan habe. Überhaupt weiß ich jetzt ganz gut, wo meine Talente als Filmemacher liegen. Auf die werde ich mich künftig konzentrieren und für alles andere die richtigen Partner suchen.