Die S-Bahn soll künftig über Wendlingen auch nach Nürtingen weiterfahren. Die Vorbereitungen an den Bahnsteigen in Wendlingen finanziert die Region Stuttgart mit.
Damit die S-Bahn künftig über Wendlingen auch nach Nürtingen weiterfahren kann, sind am Wendlinger Bahnhof Vorbereitungen nötig. Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat nun in einer Sitzung dem Finanzierungsvertrag für die Station zugestimmt. Ziel ist es, einen stufenfreien Bahnsteig sowie Ein- und Ausstieg in die Fahrzeuge zu ermöglichen. Das gesamte Projekt in Wendlingen kostet 1,79 Millionen Euro. Davon soll die Region rund 700 000 Euro mitfinanzieren.
Die verlängerte Strecke der S 1 soll gleichzeitig mit dem neuen Durchgangsbahnhof in Stuttgart in Betrieb gehen. „Gemeinsam mit der Wendlinger Kurve wird dadurch die Neckarschiene zwischen Plochingen und Wendlingen entlastet“, teilt ein Sprecher des Regionalverbands mit. Die Bauarbeiten sind nach seinen Worten Teil der Qualitätsoffensive für den Schienenknoten Stuttgart, die im Rahmen neuer Streckenverbindungen durch S 21 realisiert werden soll. Durch die Direktverbindung zwischen Nürtingen und dem Flughafen Stuttgart, die in diesem Zuge entsteht, werden bisherige Strecken entlastet. Die Linie S 1 von Plochingen bis nach Nürtingen wird verlängert.
Zeitlich versetzte Baustellen
Wegen zeitlich versetzt stattfindenden Baustellen wird zuerst eine Sanierung in Wendlingen und in einem zweiten Schritt die Strecke bis nach Nürtingen gebaut. Am Bahnhof in Wendlingen ist dann künftig ein Mischverkehr aus Regionalzügen und S-Bahnen vorgesehen. Derzeit fährt die S 1 von dort weiter über Ötlingen nach Kirchheim.
Außerdem verkehren dort Regionalzüge. „Verschiedene Zugarten weisen unterschiedliche Einstiegshöhen auf“, teilt der Regionalverband mit. Aus diesem Grund sind Erhöhungen an den Bahnsteigen vorgesehen, um abschnittsweise stufenlose Einstiege zu ermöglichen. Außerdem werden die Bahnsteige mit Markierungen und Gehstreifen für Blinde versehen. Die Bahnsteige am Gleis 1, 2 und 3 sollen an den ersten Türen auf das Einstiegsniveau der S-Bahn aufgehöht werden. „Die restliche Bahnsteiglänge steht dem Landesverkehr zur Verfügung“, teilt der Regionalverband mit. Für die Realisierung der Baumaßnahmen ist die Firma DB InfraGo verantwortlich. Der Eigenanteil der Region wird nach Abzug des Planungsvertrags auf rund 738 000 Euro geschätzt. Bis der Fördergeber die Zuschüsse für das Projekt auszahlt, sichert der Stuttgarter Regionalverband zusätzlich die Vorfinanzierung des Fördergeberanteils von 700 000 Euro zu.