Am Donnerstagabend kam ein 35-Jähriger bei einem S-Bahn-Unfall in Böblingen ums Leben. Der Mann wurde vom Zug erfasst, als er am Bahnhof auf das Gleisbett gestiegen war, um dort auszutreten.
Böblingen - Zu einem tödlichen Unfall im Bahnverkehr ist es am Donnerstagabend kurz vor 19 Uhr gekommen, als ein 35-Jähriger vom Bahnsteig auf das Gleisbett stieg, um zunächst seinen Hund sein Geschäft verrichten zu lassen. Anschließend gab er das Tier an seinen Begleiter zurück, der auf dem Bahnsteig wartete. Er blieb an der Bahnsteigkante stehen, um selbst auszutreten, als eine S-Bahn heranfuhr. Auf deren Signalton reagierte der Mann Polizeiangaben zufolge nicht, er wurde von der Bahn erfasst. Seinen Verletzungen erlag er noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte. Laut einer Polizeisprecherin soll eine Blutanalyse nun klären, ob bei dem Unfall Alkohol im Spiel war.
Neben dem Notarzt waren Notfallseelsorger des Rettungsdienstes sowie der Deutschen Bahn, als auch Einsatzkräfte der Feuerwehr Böblingen am Unfallort. Aufgrund des Vorfalls mussten alle Gleise für eineinhalb Stunden gesperrt werden, sodass es zu Zugausfällen und bei mehreren Zügen zu Verspätungen und teilweise vollständigen Ausfällen kam.
Unfall erinnert an 7. November 2014
Der Unfall weckt Erinnerungen an den 7. November. An diesem Tag war an der S-Bahn-Haltestelle Feuersee ein junger Mann mit rund zwei Promille Alkohol im Blut vor den einfahrenden Zug gefallen. Wie durch ein Wunder hatte er den Vorfall allerdings unbeschadet überstanden.
Die Polizei weist darauf hin, dass es äußerst wichtig sei, sich am Bahnsteig hinter der weißen Linie aufzuhalten. Züge haben einen enormen Bremsweg von rund 1000 Metern bei einer Schnellbremsung aus 100 Stundenkilometern Geschwindigkeit. Einem Hindernis auf den Gleisen können sie naturgemäß nicht ausweichen. Sie entfalten eine lebensgefährliche Sogwirkung, die Menschen und Gegenstände in den Gefahrenbereich des Eisenbahnbetriebs ziehen kann. Zudem sind gerade Schnellzüge wie ICE oder IC sehr leise und oft erst spät hörbar.