Einen Tag lang haben Kinder Vorfahrt. Die Untere Straße in Heslach wird wie auch ein paar weitere Verkehrsstraßen kurzzeitig zum Ort für Sport und Spiel.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-Süd - Die Straße ist nicht bloß für Autos da – nur vergisst man das leicht, denn die Verhältnisse sind nicht so. Doch zumindest zum Auftakt der Sommerferien erinnert eine Aktion des Jugendamts daran, dass der Straßenraum auch anders genutzt werden kann. Dann findet in ganz Stuttgart die „Spielen auf der Straße“ – auch im Süden am Donnerstag, 26. Juli, in der Unteren Straßen in Heslach. „Es geht darum sowohl die Kinder und ihre Eltern als auch die Anwohner, Autofahrer, Radfahrer und so weiter darauf hinzuweisen, dass sie aufeinander Rücksicht nehmen müssen. In der Stadt gibt es wenig Raum für Kinder, sodass die blauen Verkehrsschilder mit den spielenden Kindern darauf Spielstraßen kennzeichnen“, so Daniel Link vom Internationalen Bund (IB), der sich mit Angeboten in das Projekt eingeklinkt hat.

 

Fröhliche Aktion

Heslach war auf Initiative des Bezirksvorstehers des Stadtbezirks Süd, Raiko Grieb, bereits im vergangenen Jahr dabei. Seine Wahl war auf die Untere Straße gefallen, weil die parallel zwischen Böblinger und Möhringer Straße verlaufende Wohnstraße in naher Zukunft eine städtebauliche Aufwertung erfahren soll. „Und, weil es letztes Jahr eine gelungene und fröhliche Aktion war, findet das ‚Spielen auf der Straße‘ auch dieses Jahr am 26. Juli wieder in der Unteren Straßen statt“, ergänzt Link. Um den Kindern, die kommen, auch etwas bieten zu können, haben sich IB mit seinem Stadtteilprojekt „Kugel“, das Jugendhaus Heslach und die Mobile Jugendarbeit Süd Spiele und Aktionen überlegt. Von 14 bis 18 Uhr bieten sie in der Unteren Straßen Programm. Alle direkten Anwohner und aus der Umgebung sind eingeladen, ihrerseits die Spielstraße zu nutzen.

Straßentaugliche Spiele

Die Idee von „Spielen auf der Straße“ ist es, sowohl Kinder und Eltern als auch Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer für das gemeinsame Nutzen der mit den blauen Schildern ausgewiesenen Straßen im verkehrsberuhigten Bereich zu sensibilisieren. Die Aktion, die sich für verkehrsberuhigte Bereiche eignet, existiert seit den frühen 1990er Jahren und entstand seinerzeit durch einige Elterninitiativen. Die Koordination und Organisation besorgt das Jugendamt Stuttgart, das jeweilige Programm vor Ort Einrichtungen und andere lokale Akteure.

Durch diesen Tag soll das Bewusstsein geschärft werden für gegenseitige Rücksichtnahme aller Straßennutzer, das Grundbedürfnis von Kindern, im Freien zu spielen und für die Einschätzung von Gefahren im Straßenraum. Nicht zuletzt ist der Aktionstag eine gute Gelegenheit, sich straßentaugliche Spiele zu überlegen, die auch an anderen Tagen brauchbar sind.