Auf den Abriss folgt der Neubau. Ab dieser Woche entsteht hinter altem Gemäuer das neue Bismarckhaus. Auch ein Pächter für die 230 Quadratmeter großen Gewerberäume im Erdgeschoss scheint gefunden.

S-West - Das Bismarckhaus wirkt momentan wie eine Kulisse. Viel ist von dem alten Gebäude nicht übrig geblieben. Einzig die Sandsteinfassade steht noch, das hat der Denkmalschutz vorgegeben. Momentan ist sie verhüllt von einem Netz, das Gerüst steht davor. Hinter der Fassade ist der Bauplatz.Wo gerade noch Schutt liegt und ein Bagger steht, wird später die ebenerdige gewerbliche Fläche sein. Später bedeutet im Frühjahr 2014. Dann soll, so der Investor Emir Demiri, das neue Bismarckhaus fertiggestellt sein.

 

In den vergangenen Wochen wurde das Haus erst entkernt und dann abgerissen. Für den Abbruch war ein Kran aufgestellt worden, in einer Samstagnacht Anfang Juli. „Es ging nur nachts, da der Kran Überlänge hat und man die Schwabstraße sonst hätte sperren müssen“, erklärt der Investor. Mit dem Aufbau des Krans begann nicht nur der Abbruch des Hauses, sondern auch das Abstützen der alten Fassade.

Das Abstützen der Fassade war eine aufwendige Angelegenheit

„Das Abstützen war eine sehr komplexe und teure Angelegenheit“, sagt Demiri. Einige Wochen hatte es gedauert, bis die beste Lösung gefunden und der Statiker sein OK gegeben hatte. Ursprünglich sollte die Wand von außen gestützt werden. Wegen des dort verlaufenden Schulwegs ging dies nicht. „Dem Statiker war das Abstützen von innen auch lieber, weil die Stahlträger tiefer im Boden stehen können“, sagt Demiri.

Obwohl das Sichern der Fassade viel Zeit und Geld gekostet hat, ist Emir Demiri froh, dass sie erhalten bleiben muss. „Sie ist in gutem Zustand und mir gefällt sie auch sehr gut“, sagt er. „Es ist eine Herausforderung, die neue Architektur mit der alten zu verbinden – das reizt mich.“ Doch es ist nicht nur die Herausforderung, die den Investor reizt. An dem verhältnismäßig kleinen Projekt liege ihm viel, sagt er. „Das Projekt ist ein bisschen wie ein Mustang; Es zickt herum, aber es ist auch besonders schön.“

In dieser Woche beginnt der Hochbau. Die Stahlbetonwände werden per Kran aufgestellt und mit Beton verfüllt. Der neue Teil der Fassade wird aus viel Glas und eingefärbten Beton bestehen. „Die beige Färbung ist eine Anlehnung an die angrenzenden Gebäude mit Sandsteinfassade“, sagt Demiri.

Über den Winter erfolgt der Innenausbau

Wenn die Wände stehen, kommen der Zimmermann und der Fensterbauer. Emir Demiri will keine Zeit mehr verlieren. Der Zeitplan steht noch, doch die Prüfung durch den Statiker zur Sicherung der alten Fassade hat ein paar Wochen gekostet. „Zum Winter soll das Gebäude von außen dicht sein, damit während des Winters der Innenausbau stattfinden kann“, sagt Demiri. Zum Schluss wird die alte Fassade restauriert.

Eine Tiefgarage wird es aufgrund der engen Bebauung nicht geben. Vier Stellplätze gibt es im Innenhof. Beim Verkauf der Wohnungen scheint dies kein negatives Kriterium gewesen zu sein, die Wohnungen sind alle weg, bis auf jene, die vermietet werden.

Auch ein Pächter für die 230 Quadratmeter großen Gewerberäume im Erdgeschoss scheint gefunden. Ob es eine Gastronomie oder Einzelhandel wird, darüber schweigt sich der Investor für den Moment noch aus.