In der Saison 2013/14 ging es für den VfB Stuttgart ständig Auf und Ab. Wir blicken zurück auf die Spielzeit der späten Gegentore, auf zwei Trainerwechsel und den Abstiegskampf der Stuttgarter.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Stuttgart - Wenn VfB-Präsident Bernd Wahler den Ausgang der Saison als „positiv“ bezeichnet, dann tut er das nur weil der Verein nach dem 34. Spieltag knapp über dem Strich steht und weder direkt absteigt, noch in die Relegation muss. Viel mehr Positives kann man der verkorksten Saison der Stuttgarter nicht abgewinnen. Vielleicht noch, dass der VfB den Klassenverbleib schon vor dem letzten Spieltag sicherte und die 0:1-Niederlage beim FC Bayern München nur noch Nebensache war.

 

Schon der Saisonstart der Stuttgarter ließ böses erahnen. Nach drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen (Mainz, Leverkusen, Augsburg) finden sich die Stuttgarter auf Tabellenplatz 17. wieder. Die Verantwortlichen ziehen daraufhin die Reisleine und entlassen Trainer Bruno Labbadia. Sein Nachfolger wird Thomas Schneider, der zuvor das U17-Team des VfB trainiert hatte.

Auch unter Schneider bleibt der Erfolg zunächst aus: Gegen HNK Rijeka (Kroatien) scheitert der VfB in der Qualifikation zur Europa League.

Bis Platz sechs – und dann bergab

In der Bundesliga läuft es für Schneider hingegen zunächst gut. Der klare 6:2-Sieg im Derby gegen die TSG Hoffenheim stimmt die Fans milde. Der Erfolg gegen die Badener ist der Start einer kleinen Erfolgsserie. Nach Siegen in Berlin (1:0), einem Unentschieden gegen Frankfurt (1:1) und einem 4:0-Auswärtssieg in Braunschweig klettert der VfB bis auf Tabellenplatz sechs – höher hinaus als nach dem siebten Spieltag geht es für Stuttgart in dieser Saison nicht mehr. Das Saisonziel „internationale Plätze“ rückt fortan in immer weitere Ferne.

Der VfB holt bis zur Hälfte der Spielzeit noch neun Zähler und überwintert auf Platz zehn – das letzte Spiel vor Weihnachten in Wolfsburg geht mit 1:3 verloren. Der negative Trend setzt sich im neuen Jahr fort: Mit zwei Niederlagen gegen Mainz 05 und Bayern München zuhause startet der VfB ins Jahr 2014. Die positive Stimmung, die der Verein vom Trainingslager aus Südafrika mitbringt, ist schnell passé.

Auch an der Mannschaft geht die angespannte Situation nicht spurlos vorbei: Im Training geraten erst Moritz Leitner und Martin Harnik, später Georg Niedermeier und Vedad Ibisevic aneinander. Der Bosnier lässt sich im Spiel gegen Augsburg außerdem zu einer Tätlichkeit hinreisen und wird von der DFL für fünf Spiele gesperrt – der Verein brummt ihm zusätzlich eine Geldstrafe von 20 000 Euro auf.

Schneider geht

Weitere sechs Niederlagen in Folge (Leverkusen, Augsburg, Hoffenheim, Hertha, Frankfurt) bedeuten das Aus für Thomas Schneider nach nur 196 Tagen im Amt. Auch das 2:2-Unentschieden gegen Braunschweig ändert nichts mehr am Trainerwechsel. Am 9. März beordert der VfB zum zweiten Mal in der Saison 2013/14 einen neuen Übungsleiter auf die Trainerbank. Für die letzten zehn Spiele der Saison verpflichtet der VfB den Niederländer Huub Stevens.

Mit Stevens auf dem Trainerstuhl holt der VfB gegen Werder Bremen (1:1) einen Punkt, steht aber erstmals seit dem dritten Spieltag wieder auf einem Abstiegsplatz. Gegen den zweiten Nord-Club, den Hamburger Sportverein gewinnt der VfB knapp mit 1:0. Niederlagen beim 1. FC Nürnberg (0:2) und gegen Dortmund (2:3) verpassen dem Team einen Dämpfer im Kampf um den Klassenverbleib.

Am 31. Spieltag gewinnt der VfB vor eigenem Publikum mit 3:1 gegen Schalke 04. Da Hamburg, Nürnberg und Braunschweig ebenfalls verlieren, ist der VfB trotz einer Niederlage gegen Wolfsburg (1:2) am vorletzten Spieltag gerettet. VfB Präsident Bernd Wahler spricht schon vor dem letzten Spiel in München von „einer unbefriedigenden Saison mit positivem Ende“.

Und dann, nach einem Gegentor in der allerletzten Sekunde, geht die Saison 2013/14 zu Ende. Was bleibt: die vielen späten Gegentore, die Erinnerung an den nur mit reichlich Glück erreichten Klassenerhalt und zwei Trainerwechsel. Kurz: eine Saison, die man besser schnell vergisst.