Salsafuerte bei Jazz Open Ein karibisches Musik-Feuerwerk
Die Band Salsafuerte hat dem Festival im Bix einen weiteren Glanzpunkt beschert.
Die Band Salsafuerte hat dem Festival im Bix einen weiteren Glanzpunkt beschert.
Paare tanzen Salsa am Dienstag im ausverkauften Jazzclub Bix, angesteckt vom karibischen Musikfeuerwerk auf der Bühne. Die Band Salsafuerte um den schwäbischen New Yorker Weltbürger Gregor Hübner und die von der Antillen-Insel Curaçao eingeflogene Sängerin Yumarya hat alle verzaubert. Als die Frau im pinkfarbenen Dress gegen Ende den kubanischen Evergreen „Dos Gardenias“ anstimmt und ihm mit ihrer vollen Altstimme eine ganz eigene Note verleiht, gibt es kein Halten mehr.
Nach zehn Jahren hat die Band in Originalbesetzung wieder zusammengefunden. Gregor Hübner am Klavier gibt den Conferencier und spielt mal entrückten Modern Jazz, mal Themen wie einst die kubanische Piano-Legende Ruben Gonzalez. Einmal greift er auch zur Violine, seinem Parade-Instrument, und lässt sie betörend singen.
Wie glühende Lava tropfen die Töne aus Trompete und Flügelhorn, wenn Claus Reichstaller (München) sie ansetzt. Klaus Graf (Stuttgart) am Saxofon setzt den Club mit explosivem Spiel unter Dampf, um dann wieder sehr einfühlsam Noten nur hinzutupfen, wenn ein Stück es verlangt. Die Stimmen der Bläser sind spannungsreich gesetzt, kein Blatt Papier passt zwischen die beiden. Der Bassist Veit Hübner hält alles zusammen mit klaren Mustern und streicht auch mal mit dem Bogen verwunschene Tonfolgen.
Der Drummer Joachim Leyh (Bamberg) und der Perkussionist Jerome Goldschmidt (Luxemburg) rühren ein polyrhytmisches Gebräu an, das es unmöglich macht, nicht mitzuwippen. Irgendwann steigt noch der Perkussionist Roland Peil ein, er bearbeitet seit 25 Jahren die Percussion-Instrumente bei den Fantastischen Vier, die einen Tag später beim Festival auftreten. Nun wird der Groove zur wogenden See, die alle mitreißt.
Die umwerfend lächelnde Yumarya ratscht durchweg am Guiro eine Grundrhythmik. Mit ihrer mächtigen Stimme und ihrer prägnanten Intonation wäre sie prädestiniert, eine Bond-Melodie singen. Die Jungs bemühen ihr Spanisch im für die lateinamerikanische Musik typischen Frage-Antwort-Spiel.
Der Songtitel „Fantasia“ ist Programm, geschmeidig gleiten Salsafuerte durch eine sagenhafte Harmoniefülle – die Soße, die diese Band anrichtet, ist im besten Sinne deftig und hat dem Festival einen weiteren Glanzpunkte beschert.
Schlossplatz
Die US-Sängerinnen Beth Hart und LP, eine Rock’n’Rollerin und eine sperrige INdie-Künmstlerin, gastieren auf der Hauptbühne. Im Vorprogramm: Die Londoner Überraschungsband Tankus the Henge, die eine Woche zuvor im Bix für einen Ausnahmezustand gesorgt hat.
Spardawelt
Der legendäre Jazz-Gitarrist Mike Stern, genesen von einem Oberarmbruch, der seine linke Zupfhand eine zeitlang lahmgelegt hat, zeigt seine Kunst.
Bix
Der australische Trompetenvirtuose James Morrison, der in Wahrheit ein Multiinstrumentalist ist, bespielt die Bühne im Jazzclub.
Stadtpalais
Die Sängerin Juno Francis ist mit einer betörenden Stimme ausgestattet und singt zum 80er-Jahre-Elektrosound auf der eintrittsfreien Nebenbühne des Festivals.