Sie stellt Anfragen an Staatsanwaltschaften und andere Behörden, die aber keinen Anlass mehr sehen, nach ihm zu suchen. Sie lässt Tausende von Flyer drucken, mit Dirk darauf. Sie gründet den Verein Netzwerk für Stasiopfer. Ende der Neunziger stirbt ihr zweiter Mann an Krebs. Heidi Stein sucht weiter.

 

Vor einem Jahr hat sie ernsthafte Hoffnung. Der Vatikan antwortet auf ihr Hilfsbegehren, man werde den vatikanischen Suchdienst einschalten. Doch der findet nichts. Das Phantombild über ihrem Schreibtisch ist die neueste Hoffnung. Sie will es Aktenzeichen XY schicken.

Und wenn er tatsächlich eines Tages vor der Türe steht? Wie wird es sein? „Hm“, sagt sie, hält die Hand vor den Mund und schüttelt den Kopf. „Ich weiß nicht, wie er reagiert. Ich würde versuchen, ihn zu umarmen. Aber vielleicht haben die ihm ja gesagt, seine Mutter war eine Verbrecherin.“ Nur eines weiß sie sicher: sie würde dann doch noch so etwas wie Frieden finden.