Zum zweiten Mal haben die Gastronomen im Rahmen der Messe Intergastra im Mercedes-Benz-Museum gefeiert. Mit dabei: Schlagerröhre Andrea Berg, die jüngst zur Gastronomie-Botschafterin des Jahres gewählt worden ist.

Stuttgart - Andrea Berg als Kaltmamsell? Kaum vorstellbar. Auch wenn sie am Samstag in der Hanns-Martin-Schleyerhalle quasi als coole Meerjungfrau auftritt. Die Königin der Schlagercharts gastiert mit ihrer Tour „Atlantis“ in Stuttgart, 10 000 begeisterte Fans sind ihr sicher. Für das zugehörige Album hat sie gerade Doppel-Platin bekommen, aber damit nicht genug: Die Berg darf sich jetzt auch Gastronomie-Botschafterin 2014 nennen. Sie verkörpere glaubwürdig die Verbundenheit mit der Gastronomie und sei im Service des Hauses genau so leidenschaftlich im Einsatz wie auf der Bühne, begründete die Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung (AHGZ) ihre Wahl. Also doch Joghurt rühren fürs Frühstücksbuffet?

 

Die Verbundenheit zur Gastronomie besteht bei der Sängerin zunächst darin, dass sie, wie viele wissen, mit dem Sportmanager und Hotelier Uli Ferber liiert ist. Die beiden haben sich vor elf Jahren kennengelernt und sind seit 2007 verheiratet. Ferber treibt den Sonnenhof in Kleinaspach im Rems-Murr-Kreis um, wo zurzeit kräftig gebaut wird. Andrea-Berg-Fans haben durchaus die Chance, ihrem Star in Kleinaspach zu begegnen: „Ich wohn’ ja da.“

Wer kocht bei Gastronomen eigentlich zuhause?

So hatte es das Paar diese Woche nicht allzu weit ins Mercedes-Museum, wo die Ernennung offiziell über die Bühne ging. „Ich freue mich riesig“, sagte Andrea Berg bei der Nacht der Sterne. Die zweite Auflage des Sternekoch-Treffens hat sich als Galaveranstaltung zur Intergastra etabliert, die dieses Jahr so viele Aussteller hatte wie nie zuvor. Sie nennt sich „Führende Fachmesse für innovatives Gastrobusiness“. Da darf man doch mal nachhaken.

Hans Haas vom berühmten Tantris in München musste passen. Er schaute nur ganz kurz bei der Gala vorbei. Vielleicht lag’s an den sachkundigen Fragen der Moderatorin. „Wer kocht bei Ihnen zu Hause, Herr Haas?“ Rolf Straubinger vom Burgrestaurant Staufeneck in Salach im Kreis Göppingen, der an dem Abend ein großartiges Buffet auffuhr, rückte die Dinge ins rechte Licht: „Ich bin jetzt seit 25 Jahren auf der Burg und habe vier bis fünf Cheftester von Guide Michelin und Gault Millau überlebt.“ Wichtig sei, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen: „Ich könnte mein Mittagessen verschenken und trotzdem würde keiner kommen. Wir sind einfach zu weit weg.“

Berti Vogts hingegen ist kein Weg zu weit. Wenn er in einen Feinschmeckertempel gehe, dann nur in die Schwarzwaldstube nach Baiersbronn. „Der Harald Wohlfahrt ist mein Freund“, sagte der „Meistertrainer“ aus Düsseldorf, der mit Wohlfahrts Hausherrn, dem Hotelier Heiner Finkbeiner gekommen war.

Ein Mecklenburger und Mercedes-Fan

Als alle schon weg waren, legte René Bobzin erst los. Der Mecklenburger, der den ersten Stern für das Land Sachsen-Anhalt errang, kocht noch bis zum Sonntag bei den Sternennächten im Mercedes-Museum – gleicher Ort, fast derselbe Name. Bobzin ist zwischenzeitlich Küchenchef des Gourmetrestaurants Kaiser Spa Hotel zur alten Post im Seebad Bansin auf Usedom. Als bekennender Mercedes-Fan sei es eine Ehre für ihn, im Museum zu kochen. „Ich habe selten ein so schönes Restaurant gesehen.“ Da improvisiere man in der Küche gerne. Dennoch meint er: „Ein fester Ort ist wichtig für einen perfekten Job.“

Zurück zu Atlantis: Nach dem Konzert in der Schleyerhalle wird Andrea Berg nicht mehr lange feiern. Die 48-Jährige steht am Sonntagabend in Ulm auf der Bühne. Dennoch habe die Show in Stuttgart einen besonderen Stellenwert: „Natürlich ist so ein Auftritt direkt vor meiner Haustür etwas ganz Besonderes für mich.“ Apropos Haustür: Wie ist das jetzt mit dem Service im Sonnenhof? „Natürlich helf’ ich da mit, wie jede andere Ehefrau auch.“