Mit der Inszenierung „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ im Schauspielhaus Stuttgart wagt sich Burkhard C. Kosminski an einen fein komponierten, flink inszenierten Hochglanzboulevard. Dafür werden er und sein Ensemble vom Publikum mit kräftigem Applaus belohnt.
Stuttgart - Neu ist die Inszenierung nicht, aber doch halbwegs frisch. Als Burkhard C. Kosminski noch Intendant in Mannheim war, hat er „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ von Theresia Walser uraufgeführt. Fünf Jahre später hilft ihm die groteske Komödie beim Aufbau seines Stuttgarter Repertoires: Drei Gattinnen ehemaliger Diktatoren treffen sich bei einer Pressekonferenz. Ihre Leben sollen verfilmt werden.
Zickenkrieg unter Diktatorengattinnen
Weil auch ein eigensinniger Dolmetscher mit im Spiel ist, bricht ein Zickenkrieg aus, dessen Munition platte, gute und sehr gute Pointen sind. Paula Skorupa ist als Leila eine blasierte Chanel-Puppe, Christiane Roßbach als Margot eine verbitterte Gouvernante und Anke Schubert als Imelda eine überdrehte Matrone - und dazwischen der agile Sven Prietz, der sich als Dolmetscher in die Hirnwindungen der Damen schraubt. Nach 90 Minuten gibt das Publikum viel Beifall für diesen von Walser fein komponierten, von Kosminski flott inszenierten Hochglanzboulevard.