Strecke zwischen Renningen und Malmsheim wird sonst zum Nadelöhr.

Renningen/Weil der Stadt - Die Bürgeraktion „Unsere Schwarzwaldbahn“ sorgt sich um den Erfolg der künftigen S 62 von Weil der Stadt nach Feuerbach. Sprecher Hans-Joachim Knupfer fordert, den Schienenengpass zwischen Weil der Stadt und Malmsheim durch den Bau eines zweiten Gleises zu beseitigen. Es gelte die Gunst der Stunde zu nutzen und die zur Verfügung stehenden Bundesmittel abzurufen.

 

Brief an zuständige Stellen

In einem Brief an die lokalen Akteure, die Bürgermeister von Weil der Stadt, Renningen, Leonberg, den Landrat des Landkreises Böblingen und den Verband Region Stuttgart nennt Knupfer die Gründe für seinen Vorschlag: „Mehr betriebliche Flexibilität bei der Fahrplangestaltung und beim Aufholen von Verspätungen, kein Aufschaukeln von Verspätungen, die von der S-Bahn-Stammstrecke (Hauptbahnhof tief – S-Vaihingen) auf die Außenäste übertragen werden, nötiger Ausbaustandard der für die S-Bahn Stuttgart verfügbaren Infrastruktur auf zweigleisigen Betrieb, Einsparung der bisherigen überschlagenen Wende in Weil der Stadt und in der Konsequenz die Einsparung einer kompletten S-Bahn-Zuggarnitur mit zwei Einheiten, die nur zwecks Ausgleiches möglicher Verspätungen zusätzlich in den Fahrplanumlauf eingestellt wird.“ Die Kosten einer solchen Einheit belaufen sich laut Knupfer auf sechs Millionen Euro.

Mehr Züge auf der Strecke

Mit der geplanten Einführung der zusätzlichen S-Bahn-Linie S 62 von Feuerbach/Zuffenhausen bis Weil der Stadt verdoppelt sich in der Tat die Zugbelastung zwischen Malmsheim und Weil der Stadt. Durch den durchgehenden 15-Minuten-Takt steigt die Wahrscheinlichkeit des Entstehens weiterer Verspätungen. Gleichzeitig gibt es weniger Möglichkeiten, aufgelaufene Verspätungen unter dem Tag wieder abzubauen. Ein Ausbau dieses Engpasses müsse daher im Interesse aller Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart und des Aufgabenträgers VRS liegen, argumentiert die Bürgeraktion. Denn Verspätungen beträfen nicht nur die Kundschaft der S 6, auch der S 60 und aller auf der Stammstrecke davon fahrplantechnisch abhängigen anderen Linien. „Dies gilt umso mehr, als mit dem Wegfall des oberirdischen Hauptbahnhofes auch die bisherige Alternative bei Verspätungen entfallen wird, nämlich mit der S-Bahn in den bisherigen Hauptbahnhof auszuweichen“, betont Bürgeraktion-Sprecher Knupfer.

Engpass beseitigen

Die Bürgeraktion zeigt sich verwundert darüber, dass die handelnden Personen, die das Fahren der Hermann-Hesse-Bahn auf diesem Abschnitt nicht wollten und Engpässe befürchteten, nun in derselben Fahrplanlage die S 62 planen, ohne die Infrastruktur zu verbessern. Die Verkehrswende könne aber nur gelingen, wenn auch mehr Kapazitäten bereitgestellt würden, so die Bürgeraktion.(red)