In der texanischen Großstadt Dallas sind während eines Protestmarsches gegen Polizeigewalt am Donnerstagabend Berichten zufolge mehrere Beamte erschossen worden. Die Polizei hat zwei Verdächtige festgenommen.

Dallas - Von der Schießerei und den getöteten Beamten berichteten US-Medien unter Berufung auf den Polizeichef von Dallas. Die Opferzahl stieg zwischenzeitlich auf fünf tote Beamte an.

 

„Es war eine verheerende Nacht“, erklärte die Polizei. Bei Protesten gegen den gewaltsamen Tod zweier Afroamerikaner bei Polizeieinsätzen in Louisiana und Minnesota hatten in Dallas am Donnerstagabend offenbar mehrere Scharfschützen auf Polizisten geschossen. Polizeichef David Brown hatte zunächst von vier Toten und mindestens acht Verletzten gesprochen.

Die Polizei nahm bislang drei Verdächtige fest. Ein vierter Verdächtiger hat sich in einem Parkhaus verschanzt, wo er sich einen längeren Schusswechsel mit der Polizei lieferte. Nach Angaben der Polizei hat der Mann damit gedroht, dass in der Stadt mehrere Sprengsätze versteckt seien.

US-Präsident Obama über Lage informiert

US-Präsident Barack Obama wurde in Warschau über die Lage in Dallas informiert. Wie sein Sprecher Josh Earnest mitteilte, bat Obama seine Mitarbeiter, ihn weiter über die Situation zu unterrichten. Obama nimmt in der polnischen Hauptstadt am Nato-Gipfel teil, der am Freitagnachmittag beginnt.

Zuvor habe es friedliche Proteste gegen Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner gegeben. In Falcon Heights (Minnesota) starb Philando Castile (32) im Krankenhaus, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. 48 Stunden zuvor hatten in Baton Rouge (Louisiana) zwei Polizisten Alton Sterling (37) auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen.