Plastik hat das Leben in den Sechzigern und Siebzigern bunt und leicht gemacht – auch die Kunst war plötzlich verrückt nach dem Material, das inzwischen, wie man weiß, seine Unschuld verloren hat. Die Frankfurter Schirn erinnert mit einer sehenswerten Ausstellung an die blinde Begeisterung von damals.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Heute kann man sich nur wundern: Warum über einen Strand aus Kunststoffsteinen laufen, wenn es echte Meere mit echten Uferzonen gibt? Die Menschen waren begeistert, als der Kunststoff Einzug in den Alltag hielt. Plötzlich schien das Leben so leicht, bunt und praktisch. Und als einige Künstler 1967 bei einem Happening mit dem Staubsauger Luft in einen Plastikschlauch bliesen, damit er schwebt, da lachten die Menschen begeistert.