Das fühlt sich gar nicht an. Natürlich bin ich stolz auf das, was mein Vater geschaffen hat. Richtig ist auch, dass mein Vater nicht der Einfachste ist. Er hat eine gewisse Autorität. Auf der anderen Seite kenne ich es nicht anders. Und mein Vater war jeden Abend und an den Wochenenden für uns Kinder da.

Walter Kohl, der Sohn des früheren Bundeskanzlers, hat ein Buch herausgebracht, in dem er beschreibt wie erdrückend es war, als Kind den Kopf für einen nicht allseits beliebten Vater hinzuhalten. Ihr Vater ist in manchen Kreisen auch zur "Persona non grata" deklariert worden. Erging es Ihnen ähnlich wie Walter Kohl?


Nein, auf keinen Fall. Ich habe nichts Vergleichbares erlebt.

Ihrer Firma wurde lange Zeit vorgeworfen, Betriebsräte zu verhindern. Inzwischen hat sich das Bild gedreht: Die Gewerkschaft Verdi stellt zufrieden fest, dass alle Ihre Läden in und um Stuttgart einen Betriebsrat aufweisen. Begrüßen Sie das?


Wir haben uns in der Richtung komplett verändert. Wir machen jetzt zwar sicher auch nicht alles, was die Gewerkschaft fordert. Wir wollen die Probleme, die auftreten, jetzt aber offen lösen und nicht - wie in der Vergangenheit - gar nichts machen. Vor allem werden wir nicht mehr zu Vorwürfen, seien sie gerechtfertigt oder auch ungerechtfertigt, schweigen.

Tut Handelsfirmen ein Betriebsrat gut?