Sie ist in Stuttgart angekommen: Die Popschlager-Queen Helene Fischer nimmt auf ihrer Tournee auch die Schleyerhalle mit einer spektakulären Show in Besitz.

Kultur: Tim Schleider (schl)

Gibt es irgendwo auf der Welt eine zweite Künstlerin, die ihre Songs kopfüber am Trapez singen kann? Oder an einer Leiter kreisend unterm Hallendach? Oder an der Spitze eines Krankopfes heftig hin und herschwingend wie bei einem dieser ganz schlimmen Karussells auf dem benachbarten Frühlingsfest?

 

Das können wir jetzt gerade auf die Schnelle nicht recherchieren. Aber in Deutschland, das wissen wir, gibt es nur diese eine: Helene Fischer. Am Dienstagabend hat sie die erste ihrer fünf Stuttgarter Shows in die Schleyerhalle gebracht – und jeder, der den Weg hierher gefunden hat, der wird wohl mit dem Gefühl die Halle verlassen, dass die Sängerin hier wieder einmal alles gegeben hat: mehr als drei Stunden alte und neue Songs, unglaubliche Akrobatik, mitreißende Tanznummern; kurzum: eine perfekte Show. Bestes Entertainment, wie es niemand sonst hierzulande zu bieten vermag.

Ein enormer technischer Aufwand

Es ist schon ein enormer technischer Aufwand, den Helene Fischer und ihr Team hier auf der aktuellen Tournee „Rausch 2023“ zelebrieren. Aber es gelingt tatsächlich, dies alles nie als Selbstzweck zu inszenieren, sondern mit dem Ziel, dem Publikum so etwas wie einen einmaligen, unvergesslichen Abend zu bieten.

Dahinter glaubt man eine Haltung zu spüren, die für die Branche nicht gerade typisch ist. „Atemlos“, „Phänomen“, „Vamos a marte“ – alles war zu hören, war wieder zu hören, doch vieles auch ganz neu. Und dann mittendrin ein ganz stiller Song, „Luftballon“, ein Abschiedslied für einen verstorbenen Freund.

Das Publikum, das sonst fast jeden Song mitsingen kann, ist für fünf Minuten ganz still. Und dann singt sie später: „Das ist unser Tag“. Und man glaubt tatsächlich, sie hat Recht damit. Ein tolles Konzert. Beste Unterhaltung.