Mitte 2018 ist das kleine Eissport-Fachgeschäft Weber von Sillenbuch in den Asemwald gezogen, jetzt macht es endgültig zu. Wirtschaftliche Gründe habe das Aus allerdings nicht.

Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Alles muss raus. Rollenweise liegen die knallroten Plakate mit den auffälligen Schriftzügen vor Margarete Vollmer auf der Ladentheke. „Die mache ich jetzt ans Schaufenster ran“, sagt sie und blickt etwas ratlos drein. Das Ende von Eis- und Rollsport Weber ist besiegelt. Das kleine Sportfachgeschäft schließt für immer. „Wir müssen am 31. März geräumt haben“, sagt sie. Wir, damit meint Margarete Vollmer sich und ihren Lebensgefährten Heinz Weber. Er hat sich in der Nische Schlittschuhfachgeschäft in den vergangenen 34 Jahren einen Namen gemacht – erst mit einem Verleih auf der Waldau, dann mehr als zwei Jahrzehnte mit einem Laden in Sillenbuch, und Mitte 2018 folgte schließlich der Umzug ins kleine Ladenzentrum in der Hochhaussiedlung Asemwald, wo das Paar auch wohnt. Heinz Weber wird bald 88 Jahre alt. Die Kraft für den Laden fehlt mittlerweile. „Der kommt nicht mehr runter“, sagt Margarete Vollmer. Zuletzt hat sie das Geschäft allein geführt, sogar das Schleifen von Schlittschuhen, wofür ihr Partner weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, hat sie übernommen. Eine Zukunft hat das alles indes nicht. „Ich bin 79, ich bin auch schon alt“, sagt sie. Deswegen folgt nun der Schlussstrich. Wirtschaftliche Gründe habe das Aus indes nicht. „Es läuft noch“, betont Margarete Vollmer. Die Kundschaft komme von überall her. Am Samstag erst seien Menschen extra aus Schwäbisch Hall und Karlsruhe angereist. Fachgeschäfte seien selten geworden, die Leute wollten Schlittschuhe vor dem Kauf anprobieren können.