Schmieder Klinik Gerlingen Krankenhauspersonal setzt Zeichen vor Tarifrunde

Die Aktion vor der Klinik Foto: Jürgen Bach

Beschäftigte der Schmieder Klinik in Gerlingen haben am Freitag ein Zeichen in der laufenden Tarifauseinandersetzung gesetzt.

Rund hundert Beschäftigte der Kliniken Schmieder am Standort Gerlingen haben am Freitag ein Signal in der laufenden Tarifauseinandersetzung setzen wollen. Sie versammelten sich in ihrer Mittagspause für eine Fotoaktion, bei der ein Gruppenbild entstanden ist. Die Aktion in Gerlingen war nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Auftakt für weitere Veranstaltungen an den Standorten der Kliniken Schmieder im Land. In Gerlingen arbeiten 432 Beschäftigte. Die Kliniken versorgen laut Verdi jährlich rund 14 000 neurologische Patienten an landesweit sechs Standorten.

 

2200 Beschäftigte betroffen

„Wir haben es verdient, dass wir fairer und gerechter bezahlt werden, als es bisher der Fall ist“, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Simon Albrecht bei der Aktion auf dem Platz vor der Klinik. In der Tarifrunde mit den Kliniken Schmieder habe der Arbeitgeber für die rund 2200 Beschäftigten zum Verhandlungsauftakt kein Angebot vorgelegt, so Albrecht.

„Der Arbeitgeber verliert kaum einen Gedanken daran, wie es den Beschäftigten ergeht, die seit vielen Monaten mit überproportional gestiegenen Preisen über die Runden kommen müssen und zum Teil Ersparnisse aufgebraucht haben.“ Ebenso übersehe er jene Beschäftigten, welche seit Monaten, aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens wegen Personalmangels, an ihre psychischen und physischen Grenzen kämen. „Respekt und Wertschätzung sieht anders aus“, bekräftigt die Verdi-Verhandlungsführerin Yvonne Baumann.

Der Arbeitgeber selbst stellt die Situation anders dar. „Bisher fand lediglich die erste von mehreren geplanten Verhandlungsrunden statt. Dabei umfasste die Verdi-Forderung nicht nur Entgeltsteigerungen, sondern unter anderem auch Forderungen zur Eingruppierung und zum Weihnachtsgeld“, teilt die Geschäftsführung mit. „Daher bestand bei der ersten Verhandlungsrunde Konsens, dass die Verdi-Forderungen noch konkretisiert werden müssen. Erst danach kann ein glaubwürdiges Angebot entwickelt werden.“ Die Protestaktion in der Mittagspause sei ein wiederkehrendes Mittel, das so bei allen Tarifverhandlungen in der Vergangenheit erfolgt sei. „Es zeugt davon, dass der Tarifprozess engagiert gelebt wird“, teilt die Geschäftsführung mit.

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Simon Albrecht hält dem entgegen, die Geschäftsleitung habe erklärt, Stellung zu den Forderungen zu beziehen, wenn die Beschäftigten von der Mehrzahl der Forderungen Abstand nehme. Verdi fordert unter anderem einen Tarifvertrag für Auszubildende analog dem öffentlichen Dienst, eine Erhöhung der jährlichen Zuwendung auf ein volles 13. Monatsgehalt und eine Gehaltssteigerung um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Am 12. Oktober wird weiterverhandelt.

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