Der diesjährige Schnäppchenmarkt in Gablenberg hat mit günstigen Angeboten und einer Versteigerung gelockt.

S-Ost - Wer am Samstagmittag die Sporthalle der Grund- und Werkrealschule Gablenberg betritt, sieht zunächst Schuhe. Zwei langgezogene Tische hat der an der Farrenstraße ansässige Fachhändler Schuh-Schäfer mit Sonderposten bestückt. Das 1921 gegründete Traditionsunternehmen ist einer der Publikumsmagneten beim Schnäppchenmarkt des Handels- und Gewerbevereins Gablenberg (HGV). „Wer gut zu Fuß sein will, braucht auch passendes Schuhwerk“, kommentiert ein älterer Herr gut gelaunt sein Interesse an der reichhaltigen Auswahl. „Die Gelegenheit, gute Qualität zu einem guten Preis zu bekommen, möchte ich mir nicht entgehen lassen.“

 

Schuh als Auktionshammer

Auch Michael Harnisch vom HGV kommt das Fußbekleidungs-Sortiment gelegen. Punkt 14 Uhr ruft er zu einer ganz besonderen Aktion: Zur Versteigerung der von Hobbykünstlern, Kindergartengruppen oder Schulklassen unterschiedlich gestalteten Karussellpferdchen, die im vergangenen Jahr anlässlich des 200. Volksfestjubiläums entlang der Gablenberger Hauptstraße aufgestellt waren. Anstelle eines Hammers greift der Auktionator kurzerhand zu einem Schuh, um die Vereinbarung mit den Meistbietenden zu besiegeln. „Dieses Tier hier braucht wenig Futter und ist sehr pflegeleicht“, preist Harnisch ein schmuckes, braunes Exemplar an. Sein Engagement zahlt sich aus: Von den 13 Rossen, die zur Wahl stehen, finden sechs einen neuen Besitzer. Der Gesamterlös von 1300 Euro geht an soziale Einrichtungen in Gablenberg. „Es wäre schön gewesen, wenn noch ein, zwei Pferde mehr einen Abnehmer gefunden hätten“, resümiert Peter Metzler. Der HGV-Vorsitzende ist guter Dinge, dass sich im Nachhinein weitere Käufer finden könnten. Interessenten dürften sich jederzeit gerne beim Verein melden, lässt er wissen.

Katrin und Tobias haben den Pferde-Handel mit Interesse verfolgt. Ihre Kaufgelüste werden jedoch von anderen Schätzen geweckt: Ein Stand mit Christbaumkugeln in Pastelltönen hat es ihnen angetan. „In diesen Farben kriegt man sie nicht so einfach“, hält der 24-jährige Waiblinger fest. „Schon gar nicht so günstig. Das ist unschlagbar.“ Katrin (20) mag das schicke Tablett nebenan nicht stehen lassen. Am Ende ziehen beide bepackt und zufrieden von dannen: Zwei Schachteln mit Weihnachtsschmuck und weitere Accessoires für 18 Euro – Der Weg zum Schnäppchenmarkt hat sich gelohnt. Katrins Fazit fällt eindeutig aus: „Ich bin froh, dass wir da waren. Dabei bin ich vor allem gekommen, weil ich bei der Gärtnerei Krämer in Gablenberg arbeite, die hier vertreten ist.“

Man bekommt im Osten alles, was man braucht

Nachdem die Veranstaltung zuletzt krankheitsbedingt nicht stattfand, erfreuen sich die Besucher nun wieder am bunten Angebot, das von Kosmetik und Kleidung bis zu Büchern und von Schmuck bis zu Schreibwaren reicht. Ein Leierkastenmann sorgt für Ohrenschmaus, auch die Geschmacksnerven kommen dank kulinarischer Grundversorgung nicht zu kurz. Dem fünfjährigen Marvin haben es österliche Servietten mit Schneeglöckchen- und Hasenmotiven angetan. Den Karton mit dem Inka-Tempel von Playmobil beäugt er ebenso fasziniert. Seine Mutter holt sich derweil vis-à-vis bei der Kosmetikecke Gablenberg Makeup-Tipps. „Ich finde es schön, Geschäfte aus dem Viertel einmal in anderem Rahmen zu erleben“, sagt sie. „Hier kann man sich auch in Ruhe unterhalten.“ Die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten vor Ort ist ihrer Meinung nach beachtlich. „Wenn man seinen Radius vom Schmalzmarkt bis zum Ostendplatz ausweitet, bekommt man wirklich alles, was man braucht.“