Nach der Bluttat in Asperg hat es weitere Festnahmen gegeben. Das Tatmotiv könnte ein „lokaler Konflikt untereinander“ gewesen sein.

Wenige Tage nach den tödlichen Schüssen in Asperg im Kreis Ludwigsburg sind am Montag in Möglingen drei weitere Personen festgenommen worden, die verdächtigt werden, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. In der Nacht zum Ostersamstag wurde auf einem Schotterparkplatz mitten in Asperg ein 18-Jähriger erschossen und ein Gleichaltriger schwer verletzt. Am Samstagabend nahm die Polizei einen mutmaßlichen Täter fest, einen 20-Jährigen aus Asperg. Er sitzt in Untersuchungshaft.

 

Bei den Verdächtigen, die am Montag festgenommen wurden, handelt es sich um zwei 17-Jährige und einen 27 Jahre alten Mann. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden die drei am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen Totschlags und versuchten Totschlags, setzte diese in Vollzug und wies die Tatverdächtigen in verschiedene Justizvollzugsanstalten ein.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand der Sonderkommission „Goethe“ der Polizei könnte das Tatmotiv ein „lokaler Konflikt untereinander“ sein, teilt die Polizei am Dienstag mit.

Was sich genau in der Nacht zum Samstag auf dem Parkplatz an der Asperger Seestraße ereignet hat, darüber wird in der Stadt viel spekuliert, sagt der Bürgermeister Christian Eiberger. „Jeder scheint irgendetwas zu wissen oder auch nicht.“ Im Mittelpunkt stehe jedoch die Trauer um das 18-jährige Opfer, das in der Stadt lebte. Der Bürgermeister hofft, den Jugendlichen noch diese Woche ein konkretes Angebot für ihre Trauerbewältigung machen zu können.

Ein Ort der Trauer

Seit Samstag ist der Schotterparkplatz, auf dem sich die Tat ereignete, ein Ort der Trauer: An einem Baum werden Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Menschen kommen zusammen, um zu gedenken. Es sind vor allem Jugendliche – Freunde und Bekannte des 18-Jährigen, die um den jungen Mann trauern, der aus ihrer Mitte gerissen wurde.

Der Bürgermeister und einige Bürgerinnen und Bürger waren am Dienstagnachmittag ebenfalls auf dem Platz an der Seestraße, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihnen ein Gesprächsangebot zu machen. „Es muss klar sein, dass wir jederzeit für die Jugendlichen da sind“, sagt Christian Eiberger.

Zudem ist geplant, im Jugendhaus einen Rückzugsort anzubieten, an dem die jungen Leute trauern können. „Wir sind gerade an der Organisation und wollen damit möglichst schnell starten“, erklärt der Bürgermeister.