Am helllichten Tag sind Unbekannte in die Vereinsräume der Schützengilde eingebrochen. Der Sachschaden ist beträchtlich höher als der Wert des Diebesguts. Die Polizei sucht Zeugen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Täter müssen sich Zeit gelassen haben, vermutet Harald Puff. Er ist der Vorsitzende der Schützengilde Stuttgart-Vaihingen. Am Montagnachmittag sind bislang Unbekannte in deren Vereinsheim auf der Bernhartshöhe eingebrochen. „Die Einbrecher waren hartnäckig“, sagt Harald Puff.

 

Die Unbekannten versuchten, mehrere Türen aufzubrechen, scheiterten jedoch an den stabilen Konstruktionen. „Die Täter sind vermutlich über die Schießbahnen im hinteren Bereich auf das Gelände gekommen. Sie haben versucht, die rückwärtigen Türen aufzubrechen“, sagt der Oberschützenmeister. Die Türen seien zwar verbogen und teils stark beschädigt, aber nicht aus dem Rahmen gebrochen.

Durch Zufall bemerkte ein Vereinsmitglied den Einbruch

Weil die Versuche scheiterten, stiegen die Einbrecher nach Angaben der Polizei mit einer vorgefundenen Leiter aufs Dach und brachen ein Loch in die Konstruktion, durch das sie schließlich in die Vereinsräume gelangten. Drinnen brachen sie mehrere Schränke auf und entwendeten schließlich aus der Getränkekasse etwa 150 Euro Bargeld. Zudem fehle das „Spenden-Kässle“, sagt Puff. „Da war Münzgeld in Höhe von etwa 100 Euro drin.“

Der Sachschaden, den die Einbrecher hinterließen, ist beträchtlich höher als die geschätzten 250 Euro Diebesgut. Der Vereinsvorsitzende rechnet mit Reparaturkosten von mehreren Tausend Euro. „Es wurde mehr beschädigt, als mitgenommen wurde“, so Puff. Für all den Aufwand müssen die Täter mindestens zwei Stunden vor Ort gewesen sein, mutmaßt Puff. Dass sie dabei zunächst nicht gestört wurden, liegt daran, dass am Montag kein Betrieb im Vereinsheim war. Nur durch Zufall kam ein Vereinsmitglied um 16.20 Uhr auf das Gelände und schloss die Tür auf. Als er die Schäden und die aufgebrochene Kasse sah und zudem Geräusche aus dem Inneren hörte, verließ es das Gebäude und rief die Polizei. Die Beamten durchsuchten die Räume, die Täter allerdings waren bereits geflüchtet.

Die Polizei sucht Zeugen

Die Schränke, in denen Waffen und Munition aufbewahrt werden, wurden nicht aufgebrochen. „Die sind sicher wie Banktresore. Da kommt man mit einem Schraubenschlüssel nicht weit“, sagt Harald Puff. Das Vereinsgebäude ist eigentlich gut gesichert. Das zeigen die massiven Türen, die den Einbruchsversuchen standgehalten haben. „Da haben sich die Täter die Zähne ausgebissen“, sagt Puff. Zudem gibt es eine Alarmanlage. Die sei nur gerade jetzt wegen eines technischen Defekts außer Betrieb gewesen.

Der normale Vereinsbetrieb der Schützengilde ist durch den Einbruch nicht gefährdet. „Wir haben die Türen wieder einigermaßen hingebogen und das Loch im Dach provisorisch abgedichtet“, sagt Harald Puff. Der Vorsitzende hofft, dass trotz der Abgelegenheit des Vereinsheims ein Spaziergänger oder Radfahrer etwas gesehen hat und der Polizei einen Hinweis geben kann. „Als wir zur Schadensaufnahme dort waren, sind recht viele Leute vorbeigekommen“, sagt Puff. Zeugenhinweise nimmt das Polizeirevier 4 Balinger Straße unter der Telefonnummer 07 11/ 89 90 34 00 entgegen.