In wenigen Wochen beginnt für die kommenden Erstklässler der Schulalltag. Weil die Erstausstattung manche Familien vor finanzielle Probleme stellt, hat der Förderverein der Köngener Mörikeschule eine Schulranzen-Sammelaktion gestartet.

Die letzten Wochen vor dem ersten Schultag sind für künftige Erstklässler eine aufregende Zeit. Damit der Start gelingt, will alles gut vorbereitet sein. Dazu gehört auch die Ausrüstung der künftigen ABC-Schützen: Schulranzen, Federmäppchen, Turnbeutel und -schuhe, Trinkflasche, Brotbox und vieles mehr muss besorgt werden. Das kann ganz schön ins Geld gehen. Für manche Eltern ist das kein Problem, andere müssen sich nach der Decke strecken, und wieder andere tun sich richtig schwer, alles zu kaufen – und zu bezahlen. Damit sich auch Kinder aus weniger begüterten Familien mit ihrem ersten Schulranzen sehen lassen können, hat der Förderverein der Köngener Mörikeschule eine Sammelaktion gestartet. Beim ersten Sammeltermin an diesem Donnerstag will Bürgermeister Otto Ruppaner mit anpacken.

 

Mit der Schule wechselt der Ranzen

Für einen richtig guten Schulranzen muss man tief in die Tasche greifen. Manche Modelle sind aufwendig gemacht, passendes Zubehör kostet extra. Doch wenn nach der vierten Klasse der Wechsel auf weiterführende Schulen ansteht, haben die treuen Begleiter durch die Grundschulzeit häufig ausgedient. „Manche Schulranzen sind nach der vierten Klasse ziemlich ramponiert, viele sind jedoch in sehr gutem Zustand und können noch jahrelang gute Dienste leisten“, weiß Katja Haußmann, die bis Ende des Schuljahres Vorsitzende des Fördervereins der Köngener Mörikeschule war.

Deshalb hat der Verein, der übers Jahr mit vielen Angeboten den Schulalltag bereichert, 2022 begonnen, ausgediente, aber noch gut erhaltene Ranzen zu sammeln, um sie nach gründlicher Reinigung und Überprüfung an Familien weiterzugeben, die Mühe hätten, ihren Kindern einen Ranzen zu kaufen. „Wenn man alles zusammenrechnet, können locker 400 Euro zusammenkommen, bis man die Erstausstattung für Erstklässler beisammen hat“, weiß Katja Haußmanns Vorstandskollegin Claudia Scholz-Knobloch. „Das muss man sich leisten können.“ Zusammen mit der bisherigen Beisitzerin Katrin Genal haben die beiden zum Abschied ihrer Kinder aus der Mörikeschule eine weitere Sammelaktion gestartet.

Großer Bedarf

„Wir haben gesehen, dass der Bedarf groß ist“, erzählt Katja Haußmann. Denn auch wenn es für Familien, die vom Jobcenter unterstützt werden, Geld zum Kauf der ersten Schulausstattung gibt, reicht der Zuschuss angesichts explodierender Kosten oft nicht aus. „Außerdem soll unsere Aktion auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit sein“, sagt Haußmann. „Es wäre schade, wenn ausgediente Ranzen im Keller oder auf dem Dachboden verschwinden würden, obwohl sie andere Kinder glücklich machen könnten.“

Über örtliche Kitas, die Schule und die Gemeinde machte der Förderverein sein Angebot publik und stellt sicher, dass die gespendeten Schulranzen in die richtigen Hände kommen. Und die Schule wird einige Ranzen behalten, falls Kinder, die Unterstützung brauchen, erst im Lauf des Schuljahres an die Mörikeschule kommen. Sollte die Spendenbereitschaft den Bedarf vor Ort übersteigen, sollen überzählige Ranzen an eine Hilfsorganisation gespendet werden.

Spenden von überall willkommen

Doch zunächst hofft der Förderverein auf eine ähnlich große Beteiligung wie 2022. „Wir könnten uns gut vorstellen, dass wir auch aus umliegenden Orten Spenden bekommen werden“, sagt Katja Haußmann. Willkommen sind nicht nur gut erhaltene Ranzen, sondern auch Schulmaterialien, denn die Ranzen sollen möglichst mit den nötigen Utensilien gefüllt werden. Ein paar Stifte, Hefte und andere Schulmaterialien sollen überdies in der Schule bleiben – für Kinder, deren Eltern im Schulalltag nicht immer gleich für Ersatz sorgen können, weil das Geld am Monatsende knapp geworden ist.

Ausgediente, aber noch brauchbare Schulranzen können am Donnerstag, 3. August, sowie am Montag, 4. September, jeweils in der Zeit von 17 bis 19 Uhr in der Mörikeschule Köngen (Kiesweg 44) abgegeben werden.