Zwei Freunde stemmen das Schützenhaus in Musberg. Als nach 13 Jahren der vorherige Pächter aufgehört hat, schlug die Stunde von Tobias Morgenthaler und Florian Hillenbrand. Früher spielten sie zusammen Football, heute den Doppelpass in ihrem eigenen Restaurant.

Musberg - Wer das Schützenhaus in Musberg besuchen möchte und kein Auto oder Fahrrad hat, sollte gut zu Fuß sein. Denn es thront hoch oben auf dem Hauberg. Direkt neben der Schießhalle des Schützenvereins, zwischen vielen Laubbäumen, liegt die urige Gaststätte. Der Biergarten, die gemütliche, helle Stube und die zwei Besitzer Florian Hillenbrand und Tobias Morgenthaler laden hier zum Essen ein.

 

Angefangen hat alles mit der Idee eines Freundes: „Unsere Kumpels haben schon immer gesagt: Mensch, ihr zwei könntet doch mal was zusammen machen. Jetzt haben wir es gewagt“, sagt Morgenthaler. Deswegen haben die zwei Gastronomen im Juni diesen Jahres das Schützenhaus übernommen, nachdem der vorherige Pächter nach 13 Jahren aufgehört hat. Seit Anfang September sind die meisten Renovierungsarbeiten erledigt, und besonders die Gaststube erstrahlt in neuem Glanz.

Die Kochfreunde teilen sich die Arbeit in ihrem Gasthaus. Morgenthaler ist im Service tätig, Hillenbrands Arbeitsplatz ist die Küche. „Ich habe die Leidenschaft fürs Kochen von meinem Papa“, sagt der 43-Jährige. Schon als Kind sei er neben dem Herd gestanden und habe zugeschaut, wie der Papa Spätzle geschabt, Linsen gekocht und Maultaschen gemacht hat. „Während meiner Ausbildung ist meine Begeisterung fürs Kochen immer größer geworden, etwa wie ein Feuer. Und heute brennt es immer noch“, sagt Hillenbrand. Nach seiner Ausbildung war er in allen möglichen Bereichen aktiv. Von der Sterneküche bis zum Catering. „Weil ich in meinem Leben schon viele Küchen gesehen habe, habe ich meinen Kochstil immer weiter verfeinert“, sagt Hillenbrand. Heute beschreibt er seinen Kochstil als Schwäbisch, aber auf eigene Art interpretiert. „Ich arbeite gerne mit vielen verschiedenen Gewürzen. Da kann es sein, dass bei mir frischer Ingwer in den Sauerbraten kommt.“ Das sei zwar unkonventionell, aber Hillenbrand und auch seine Gäste seien davon begeistert.

Während des Studiums die Gastronomie entdeckt

Morgenthaler wiederum hat seine Leidenschaft für die Gastronomie entdeckt, als er während des Studiums gekellnert hat. „Das Schöne am Service ist, dass man seine Gäste rundum versorgen kann, und auch wenn man viel Arbeit hat, geht man abends glücklich ins Bett.“ Für den 42-Jährigen ist es, wie wenn er gute Freunde zum Essen nach Hause einlädt. „Unsere Gäste sind wie unsere Freunde, und so behandeln wir sie auch“, sagt Morgenthaler.

Im Schützenhaus sind Hillenbrand und Morgenthaler ein gutes Team – wie früher beim Football, das sie zusammen gespielt haben. „Da wir bisher noch zu zweit sind, helfen wir uns gegenseitig. Ich trage auch mal das Essen zu den Gästen oder er hilft mir in der Küche“,sagt Hillenbrand.