Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Vor allem hat Thaddäus Troll den schwäbischen Dialekt am Leben gehalten – und ihn selbst gelebt. Das bleibt sein Verdienst. Seine Sprachfülle war so enorm, dass er die Übersetzung des „Geizigen“ von Molière beinahe aus dem Stegreif bewerkstelligt hat. Zwar hat er einen ganzen Jahrgang des „Schwäbischen Merkur“ in der Landesbibliothek gelesen, um den Zeitgeist zu atmen, in den er den „Entaklemmer“ versetzte. Aber Eleonore Lindenberg, die alle seine Texte abtippte, beteuert: „Es gab nie ein Manuskript.“ Im Bürgerhospital habe Troll, ein gelbes Reclam-Heft des „Geizigen“ in der Hand, frei den schwäbischen Text auf Band gesprochen.

 

Das ist eine Anekdote, wie sie Thaddäus Troll gefiel. Noch besser ist jene von der Entstehungsgeschichte seines berühmtesten Bandes. Troll hatte nie zuvor Schwäbisches geschrieben, er war ein Schöngeist, und als ein Verlag bei ihm anfragte, ob er die Reihe „Deutschland deine Sachsen“ mit den Schwaben fortsetzen wolle, lehnte er zunächst erbost mit den Worten ab: „Ich bin doch kein Heimatschriftsteller.“

Das ist er auch nie geworden. Dabei schrieb er danach fast nur noch im Dialekt.