Das Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes listet auch 2023 zahlreiche Fälle auf, in denen Steuergeld mutmaßlich verschwendet wurde. In Baden-Württemberg rückt hier vor allem eine Tourismus-Kampagne in den Fokus.
Das 51. „Schwarzbuch“ des Steuerzahlerbundes nimmt in diesem Jahr in Baden-Württemberg vor allem die vom Land initiierte Kampagne „DU.bist Tourismus“ in den Fokus. Der Vorwurf lautet, dass das Land hier die Kosten-Nutzen-Rechnung aus den Augen verloren hat.
Viele Kampagnen sorgten für Kopfschütteln
„Der Bund der Steuerzahler wertet es kritisch, dass das Land Baden-Württemberg Jahr für Jahr Millionen an Steuergeldern für Imagezwecke ausgibt“, sagte Eike Möller, Landesvorsitzender des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg (BdSt). „Die Anzahl der Kampagnen hat sich zwar laufend erhöht, viele davon blieben aber nahezu von der Öffentlichkeit unbemerkt oder sorgten für Kopfschütteln.“
Die nun kritisierte Kampagne ist laut Möller ein gutes Beispiel. „Ob mit Experten-Talks, Bürgerdialogen und viel multimedialer Werbung langfristig die Unterstützung für eine positive Entwicklung des Tourismus in Baden-Württemberg gewährleistet wird, darf bezweifelt werden“, heißt es in der diesjährigen Sammlung mutmaßlicher staatlicher Geldverschwendung hierzu. Vor allem für Kritik sorgt demnach, dass die 3,3 Millionen Euro teure Kampagne explizit keine Werbung für das Urlaubsland sein wollte, sondern den Bürgern die Bedeutung des Tourismus vor Augen führen soll.
Der Gesamtbericht für Deutschland - der sich vor allem an den Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit des Bundes abarbeitet - kommt aber natürlich auch an den Landesimagekampagnen nicht vorbei. „The Länd“ muss sich in diesem Negativ-Wettbewerb jedoch dem als „skurril“ bezeichneten „Saarvenir“ geschlagen geben. Das landeseigene Souvenir des Saarlandes fällt hier besonders durch seine Querfinanzierung aus dem Corona-Fonds des kleinsten deutschen Flächenlandes negativ auf.
In der Vergangenheit stand Baden-Württemberg immer wieder mit fragwürdigen und teuren Imagekampagnen in der Kritik, etwa mit „The Länd“ oder auch: „Wir können alles außer hochdeutsch“.