Gesungen und getagt wird im Kepler-Chorverband nur noch digital.

Leonberg - Aus 18 der insgesamt 23 zusammengeschlossenen Vereine im Kepler-Chorverband haben sich 29 Beteiligte zum virtuellen Chorverbandstag per Zoom getroffen. Dieses Forum sind die Verbandsmitglieder nun langsam gewohnt, da es bereits der zweite Verbandstag in dieser Art seit Corona war. Auch Arbeitstagungen finden so statt.

 

„Lag die Beteiligung in 2020 noch bei einem Drittel der Vereine, so hatten nach einem Jahr Kultur-Lockdown bereits zwei Drittel der organisierten Chöre Zugang zu dieser Online-Plattform gefunden“, freut sich die Präsidentin des Chorverbands, Angelika Puritscher. Als Gäste waren auch die Vorsitzenden der Nachbarverbände Böblingen/Herrenberg, Calw und Enz eingeladen.

Aus gutem Grund, denn diese sollen nach der vorgesehenen Neustrukturierung der regionalen Bezirke im Schwäbischen Chorverband künftig sehr eng zusammenarbeiten. Deshalb nahmen einige Delegierte tags darauf an der ersten von insgesamt vier vorgesehenen Regionalkonferenzen teil, die sich mit der Neustrukturierung der regionalen Chorverbände innerhalb des Schwäbischen Chorverbandes befassen.

Wann kommt der Neustart?

Wie und wann es mit dem Neustart in der Amateurmusik weitergeht, ist ein Thema gewesen, mit dem sich die Vereinsdelegierten der Chöre beim Chorverbandstag beschäftigt haben. „Dass das Chorleben in Zeiten von Corona nicht völlig brach lag, beweisen die vorab schriftlich versendeten Geschäftsberichte des Präsidiums und die ergänzenden Berichte der Chorvereine“, sagt die Präsidentin. Die seit Corona stattfindende Online-Stimmbildung erfreue sich großer Beliebtheit im ganzen Bundesgebiet. Der wiederum für 2021 geplante Vize-Chorleiterkurs ist bereits ausgebucht, könnte jedoch noch Teilnehmer aus dem eigenen Regionalverband aufnehmen.

„Leonberg singt“ am 3. Oktober sei trotz Corona ein Erfolg gewesen und werde in diesem Jahr wieder auf dem Leonberger Marktplatz stattfinden. Geplant sind auch Auftritte beim 10. Strohländle im August/September. Ideen für einen Neustart haben beide Verbandschorleiter parat, so auch für das bevorstehende 75-jährige Kepler-Chorverbandsjubiläum 2022, das in Verbindung mit dem 450. Geburtstag Johannes Keplers stehen soll.

Lesen Sie hier: Alle News zur Coronapandemie

Die Anzahl der Vereine im Chorverband hat sich zum Jahresende um drei reduziert: Die Aktivitäten des Liederkranzes Schafhausen ruhen seit einiger Zeit, Cocktail vocale aus Sindelfingen ist zum baden-württembergischen Sängerbund gewechselt und die Musikschule Renningen hat keinen Kinderchor mehr. Die Gesamtzahl der aktiven Chormitglieder im Verband ist um 84 auf 1014 zurückgegangen. Die Mitgliederzahl hat sich nur wenig verändert. „Die Verluste werden vermutlich erst zum Jahresende 2021 sichtbar, wenn die Vereine nicht kräftig gegensteuern“, befürchtet die Präsidentin.

Hilfestellung über Gruppenarbeiten

Als Hilfestellung dienen Gruppenarbeiten mit Themen der Zukunftssicherung, an denen sich die Delegierten mit Ideen beteiligten. Auch das neue Seminarangebot des Verbandes, die bereits laufenden Seminare des Schwäbischen Chorverbands und der Deutschen Chorjugend einschließlich persönlicher Beratung und Unterstützung durch Coaches sollen einem Mitgliederschwund und Vereinssterben vorbeugen.

Finanzielle Unterstützung erhielten die Mitgliedsvereine durch eine Soforthilfezahlung im Jahr 2020 und 2021 jeweils zwischen 800 und 1400 Euro je nach gemeldeten Aktivenzahlen.

Eine Änderung in der Verbandsbesetzung gab es lediglich durch die Nachwahl von zwei Kassenprüfern: Einstimmig gewählt wurden Reinhard Kaller vom Sängerbund Merklingen und Gisela Tscharf von der Singgemeinschaft Hemmingen. Die derzeitigen Präsidiumsmitglieder führen ihre Ämter im Verband weiter. Dafür wurde die Präsidentin im elften Amtsjahr einstimmig wiedergewählt. Und die Verbandsjugendchorleiterin Wiebke Huhs ist seit zehn Jahre im Verband engagiert.