Am Freitagmorgen kommt es in Stuttgart-Wangen zu einem schweren Stadtbahnunfall, 15 Menschen sind verletzt, zwei von ihnen schwer. Vor Ort äußert sich ein SSB-Vorstand zu den technischen Details.

Baden-Württemberg: Lea Krug (lkr)

Der Aufprall am Freitagmorgen gegen 9.55 Uhr in der Inselstraße in Stuttgart-Wangen muss heftig gewesen sein. Eine Stadtbahn der Linie U4 soll auf eine stehende U9 aufgefahren sein, so die ersten Erkenntnisse von Polizei und Feuerwehr. Die Polizei spricht von 15 verletzten Personen, zwei von ihnen sollen schwer verletzt sein. Vor allem die beteiligte U4 ist im vorderen Bereich der Fahrkabine schwer deformiert. Die Fahrerin wurde bei dem Unfall eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Schwer verletzt wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Zehn weitere Personen ebenfalls, wie der Pressesprecher der Stuttgarter Feuerwehr erklärt.

 

Ein Gutachter hält um die Mittagszeit die Zerstörung an den Bahnen mit einer Kamera fest. Zahlreiche Kräfte der Polizei, der Feuerwehr und Mitarbeiter der Stuttgarter Straßenbahnen sind vor Ort. Auch sie fragen sich: Wie konnte das passieren?

Das sagt der SSB-Vorstand

Thomas Moser, technischer Vorstand der SSB, gibt sich in Hinblick auf den Unfall zurückhaltend. „Die Auswertung erfolgt in den nächsten Tagen“, sagt er. In den Bahnen der SSB befinde sich aber ein Fahrtenschreiber, außerdem gebe es Videoaufnahmen aus dem Inneren. Diese müssten untersucht werden, sagt Moser.

„Ganz grundsätzlich darf der Bremsweg unserer Straßenbahnen nicht unterschätzt werden“, sagt er. Eine Bahn bringe 60 Tonnen Gewicht auf die Gleise. An der Unfallstelle seien sie typischerweise mit 40 Kilometern pro Stunde unterwegs. „Da haben Sie in etwa einen Bremsweg von rund 30 Metern“, erklärt Thomas Moser an der Unfallstelle. Was genau allerdings passiert ist, warum eine der Bahnen auf den Gleisen stand und wie es soweit kommen konnte, das müssten die Untersuchungen der kommenden Tage zeigen.

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