Beim Sprinter-Cup im Leobad sorgen vor allem die Finals über 50 Meter für Spannung.

Leonberg - Es ist nur ein Wimpernschlag gewesen. Mehr als knapp, weil der Anschlag nicht zu hundert Prozent perfekt war, musste sich der „Senior“ unter den Schwimmern, der Leonberger Harald Maisch (VfL Sindelfingen) im Finale über 50 Meter Schmetterling dem mehr als 20 Jahre jüngeren Sieger geschlagen geben. Der Höfinger Fabrice Wendel, der in den USA studiert und für den VfL Waiblingen startet, schlug nach 27,00 Sekunden an. Der 47-jährige Maisch, der zuletzt bei den deutschen Meisterschaften der Masters in Magdeburg vier Titel geholt hatte, nach 27,07 Sekunden, der 18-jährige Ramon Faria Haug von den Wasserfreunden Leonberg als Dritter nach 27,24 Sekunden.

 

Sieger über die 100 Meter wurden nicht in einem Finale ausgemacht

Die Endläufe über 50 Meter in den verschiedenen Disziplinen Freistil, Brust, Schmetterling und Rücken – wo sich die Schnellsten der zahlreichen Vorläufe qualifiziert hatten – sind beim Sprinter-Cup am Wochenende im Leobad ein Höhepunkt der Veranstaltung gewesen. Und ein direkter generationsübergreifender Vergleich der besten Schwimmer, die für diese Veranstaltung gemeldet hatten. Die Sieger über die 100 Meter wurden nicht in einem Finale ausgemacht, sondern direkt aus den einzelnen Läufen ermittelt.

Für viele der Teilnehmer ist der Sprinter-Cup die letzte Möglichkeit gewesen, die Leistung vor den württembergischen Jahrgangsmeisterschaften, die Mittel Juli in Aalen und Stuttgart ausgetragen werden, zu testen. „Wir wollen natürlich immer erfolgreich sein“, sagte Phan-Lam Huynh, der Technische Leiter der Wasserfreunde Leonberg, der am Wochenende mit seinen Kollegen im Wettkampfbüro tätig war und auf eigene Starts verzichtete. Auf deutscher Ebene waren die Wasserfreunde zuletzt allerdings nicht mehr vertreten. „Oben kommen nicht mehr viele Schwimmer an, im Leistungsbereich sind wir momentan etwas ausgedünnt“, sagt Huynh. Das seien zum einen noch die Auswirkungen der Schließung des Hallenbades, das saniert wurde. Zum anderen seien die Kinder zeitlich enorm eingespannt – in der Schule und auch in ihrer Freizeit. „Und Schwimmen ist eine zeitintensive Sportart, wenn man sie leistungsmäßig betreibt“, weiß Huynh.

45 Personen starke Delegation aus Ägypten

Eine 45 Personen starke Delegation aus Ägypten verlieh der 23. Auflage des Sprinter-Cups internationales Flair. Fünf- bis sechsmal die Woche trainieren die Kinder im Shooting Club Kairo. „Leider haben wir in Ägypten wenig Wettkämpfe, deshalb schauen wir immer, wo wir unsere Trainingscamps machen können“, sagte der Chefcoach Walid Soliman, der mit seinen Gruppen schon in Berlin-Spandau, Darmstadt oder in Sindelfingen war. „Das ist eine tolle Veranstaltung in Leonberg, ich denke wir kommen wieder“, so der Coach, der sich auch über einige Medaillen seiner Nachwuchsathleten freute.

Aus der Leonberger Partnerstadt Berlin-Neukölln reisten die beiden Trainerinnen Daniela von Hoerschelmann und Susanne Tietz mit 18 Schwimmern an. Tietz selbst war früher schon als Aktive dabei. „Im Laufe der Jahre haben sich tolle Freundschaften entwickelt“, sagen die beiden. Untergebracht waren sie wie immer in Gastfamilien. „Da haben wir immer viel Spaß, wir wollen gar nicht ins Hotel.“ Und auch die Kinder leben die Partnerschaft. Hoerschelmanns Tochter beispielsweise half im Hintergrund als Sprecherin mit.