150 000 Euro kostet der Austausch der Stahlschwellen. Fast ebenso teuer ist die neue Befestigung für die westliche Böschung im unteren Bereich der Seilbahntrasse. 135 000 Euro investieren die Stuttgarter Straßenbahnen, damit das Erdreich künftig nicht mehr die Gleise blockiert. Jahrelang gab es an der Böschung keine Probleme. Dann kam Lothar. Im Dezember 1999 hat das Orkantief auch im Waldgebiet Viereichenhau mehrere Bäume umgerissen. „Ein Stamm hat das Dach einer der beiden historischen Seilbahnwagen zertrümmert“, erinnert sich Nikolaus Mock.

 

Infolgedessen sind alle restlichen Bäume auf der 930 Quadratmeter großen Böschungsfläche gefällt worden. Weil damit aber plötzlich die Baumwurzeln als natürliche Verankerung des Erdreichs fehlten, löste sich in den vergangenen Jahren immer wieder Erde von der Böschung und blockierte die Gleise. Kleinere Sicherungsmaßnahmen haben die SSB bereits in den Vorjahren ergriffen.

Die Stationen müssen gegen Vandalismus gesichert werde

Mit Erdnägeln und großflächiger Maschendrahtbespannung gesichert, soll die Böschung nun für die nächsten 50 Jahre an Ort und Stelle bleiben. „Das ist eine Schweizer Methode“, erklärt Mock die Vorgehensweise. Dabei werden an von Geologen vorgegebenen Stellen drei Meter lange Schächte mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern gebohrt. In diese werden dann die Erdnägel, 35 Millimeter breite Metallstangen, eingelassen und in Mörtel eingegossen. „Die Erdnägel fungieren wie Baumwurzeln als Anker für das Erdreich“, sagt Mock. Sie dienen als Halterung für das Drahtgeflecht, das in elf Meter langen und 3,5 Meter breiten Bahnen über die Böschung gespannt wird. Das Drahtgeflecht als solches wird für die Fahrgäste der Seilbahn kaum zu erkennen sein. Die Gräser am Hang überdecken bereits jetzt einen Großteil der Bespannung.

Doch nicht nur weil die Stahlschwellen ausgetauscht werden und die Böschung gesichert wird, ist diese Jahresrevision für Mock eine besondere. Der dritte Grund ist allerdings eher schmerzlich für den Bezirksleiter. An der Tal- und an der Bergstation wird – jeweils zur Trasse hin – ein Rolltor eingebaut. „In letzter Zeit haben sich die Fälle von Vandalismus gehäuft“, sagt Mock. Die historischen, mit Holz verkleideten Wagen seien nicht nur beschmiert worden, hin und wieder hätten einige Übeltäter auch die Scheiben der Gefährte eingeschlagen. Das sollen künftig nicht nur die Rolltore verhindern helfen. Im Zuge der Revision werden auch Glasfaserkabel für die elektronische Überwachung der beiden Endstationen zwischen Südheimer Platz und Waldfriedhof verlegt.

Dafür müssen die Arbeiter die erneuerten Gleise jedoch zuerst in die richtige Position bringen. Das ist gar nicht so einfach. Sobald die Schienen auf der Unterkonstruktion befestigt und das Gleisbett aufgefüllt ist, nehmen vier der Männer je eine Cobra in die Hand. Cobras sind in diesem Fall motorbetriebene Hämmer, mit denen die Gleisarbeiter, den Schotter im Gleisbett verfestigen. Sitzen die Steine im Gleisbett fest, dann kommt der Rammbock zum Einsatz. Den an einer roten Metallkonstruktion befestigten Holzstamm lassen die Gleisarbeiter mit Schwung gegen die Gleise knallen, um diese millimetergenau an die richtige Stelle zu rücken. Kleine Markierungsnägel auf dem Weg entlang der Trasse geben Orientierung. Mit Wasserwaagen messen die Vorarbeiter nach.

Die steilen Böschungen müssen gesichert werden

150 000 Euro kostet der Austausch der Stahlschwellen. Fast ebenso teuer ist die neue Befestigung für die westliche Böschung im unteren Bereich der Seilbahntrasse. 135 000 Euro investieren die Stuttgarter Straßenbahnen, damit das Erdreich künftig nicht mehr die Gleise blockiert. Jahrelang gab es an der Böschung keine Probleme. Dann kam Lothar. Im Dezember 1999 hat das Orkantief auch im Waldgebiet Viereichenhau mehrere Bäume umgerissen. „Ein Stamm hat das Dach einer der beiden historischen Seilbahnwagen zertrümmert“, erinnert sich Nikolaus Mock.

Infolgedessen sind alle restlichen Bäume auf der 930 Quadratmeter großen Böschungsfläche gefällt worden. Weil damit aber plötzlich die Baumwurzeln als natürliche Verankerung des Erdreichs fehlten, löste sich in den vergangenen Jahren immer wieder Erde von der Böschung und blockierte die Gleise. Kleinere Sicherungsmaßnahmen haben die SSB bereits in den Vorjahren ergriffen.

Die Stationen müssen gegen Vandalismus gesichert werde

Mit Erdnägeln und großflächiger Maschendrahtbespannung gesichert, soll die Böschung nun für die nächsten 50 Jahre an Ort und Stelle bleiben. „Das ist eine Schweizer Methode“, erklärt Mock die Vorgehensweise. Dabei werden an von Geologen vorgegebenen Stellen drei Meter lange Schächte mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern gebohrt. In diese werden dann die Erdnägel, 35 Millimeter breite Metallstangen, eingelassen und in Mörtel eingegossen. „Die Erdnägel fungieren wie Baumwurzeln als Anker für das Erdreich“, sagt Mock. Sie dienen als Halterung für das Drahtgeflecht, das in elf Meter langen und 3,5 Meter breiten Bahnen über die Böschung gespannt wird. Das Drahtgeflecht als solches wird für die Fahrgäste der Seilbahn kaum zu erkennen sein. Die Gräser am Hang überdecken bereits jetzt einen Großteil der Bespannung.

Doch nicht nur weil die Stahlschwellen ausgetauscht werden und die Böschung gesichert wird, ist diese Jahresrevision für Mock eine besondere. Der dritte Grund ist allerdings eher schmerzlich für den Bezirksleiter. An der Tal- und an der Bergstation wird – jeweils zur Trasse hin – ein Rolltor eingebaut. „In letzter Zeit haben sich die Fälle von Vandalismus gehäuft“, sagt Mock. Die historischen, mit Holz verkleideten Wagen seien nicht nur beschmiert worden, hin und wieder hätten einige Übeltäter auch die Scheiben der Gefährte eingeschlagen. Das sollen künftig nicht nur die Rolltore verhindern helfen. Im Zuge der Revision werden auch Glasfaserkabel für die elektronische Überwachung der beiden Endstationen zwischen Südheimer Platz und Waldfriedhof verlegt.

Ist diese Jahresrevision beendet, dann ist der Erbschleicher- und Witwenexpress für die nächsten Dekaden gut gerüstet. Diesen Kosenamen haben die Stuttgarter ihrer Seilbahn übrigens gegeben, weil die Trasse nicht für Wanderer gebaut worden ist, sondern für Friedhofsbesucher. Nachdem der Waldfriedhof 1914 eröffnet worden war, ließen auch viele Bürger aus Süd ihre Verwandten dort begraben. Auf dem näher gelegenen Heslacher Friedhof war schlicht nicht genug Platz. Heute ist das anders. Zwar wird die Seilbahn nicht mehr so stark genutzt wie in den Anfangsjahren, doch als die SSB vor Jahren auch nur erwog, den Fahrbetrieb der Seilbahn einzustellen, löste das einen ungeahnten Proteststurm aus. Mit Erfolg, die Seilbahn fährt weiter.