Otto Müller kann auf dem Grundstück auch Sorten zeigen, die zwar alt, aber vom Namen her geläufig sind: die grasgrünen Glockenäpfel etwa, die Boskopäpfel mit dem moosgrünen Schimmer oder der Bittenfelder, eine Mostobstsorte mit regionaler Verankerung. Andere sind nur sehr lokal bekannt – der Sommerwirtsapfel soll von einem Sommerwirt gezogen worden sein. Eine typisch Winterbacher Sorte sei auch der alte Wasenapfel, sagt Müller und deutet auf einen einsam stehenden Baum auf einer Pferdekoppel. Da es immer weniger Bäume werden, hat der Obstbauring vor einigen Jahren den Wasenapfel aus Trieben vermehrt und einige Bäume gepflanzt.

 

Ein Obstbaumstückle brauche immer wieder Verjüngung, sagt Rudi Schwind. Was einst der Urgroßvater seiner Frau gepflanzt habe, davon könne er heute profitieren. Wichtig sei es daher, wenig tragende Bäume zu entfernen und durch junge Bäume zu ersetzen, sagt Schwind und deutet auf einen Glockenapfelbaum, der nur noch sehr kleine Früchte abwirft. Zwei oder drei Jahre gebe er diesem noch, dann pflanze er einen neuen. Den Nachschub an jungen Bäumen hat der Obstbauring eine eigene Quelle – seine Mitglieder holen sie in einer Baumschule in Weilheim an der Teck (Kreis Esslingen). Die dortigen Bäume sind das rauere Klima des Albrands gewöhnt, sagt Otto Müller – und damit viel unempfindlicher gegen kühles Wetter.