Allgemein ist immer von „Minigolf“ die Rede. Dabei sind klassische Minigolf-Plätze weit seltener zu finden, als Miniaturgolf-Anlagen. So unterschiedlich diese auch sein mögen: Der Ärger, wenn der Ball nicht ins Loch fällt, ist überall gleich groß.

Kreis Göppingen - Manuel ist der Verzweiflung nahe. Zum dritten Mal trifft seine Mutter zwar die Wippe in der Mitte der Bahn, zum dritten Mal macht das Metallgestell aber keine Anstalten, in die richtige Richtung zu kippen: „Du haust viel zu arg drauf. So wird das nie was“, sagt der Zwölfjährige. „Du musst es so machen wie ich“, ergänzt er stolz. Mit drei Schlägen hat Manuel eingelocht. Mama Ute braucht am Ende deren sechs. Am Salto und am Labyrinth ist der Unterschied ähnlich groß.

 

Der Sohnemann liegt haushoch in Führung, obwohl er beim Putten hin und wieder etwas schlampt. Nicht nur einmal tanzt der Ball am Rande des Lochs entlang, um dann eben doch nicht reinzufallen. Jeder Millimeter kann der Millimeter daneben sein, was natürlich entsprechenden Ärger auslöst. „Ich spiel Minigolf aber sehr gerne und eigentlich auch ganz gut“, sagt Manuel mit dem Brustton der Überzeugung.

Minigolf und Miniaturgolf sind zwei Paar Stiefel

Das mag schon stimmen, wenngleich hier auf der Anlage des Freizeitzentrums Sieder in Albershausen gar kein Minigolf, sondern Miniaturgolf gespielt wird: wie fast überall im Übrigen. Minigolf gibt es in den Varianten „Beton“ und „Eternit“. Rosita Sieder, die Chefin des Hauses, erklärt den Unterschied. „Beim Miniaturgolf sind die Bahnen genormt und dürfen nicht betreten werden. Außerdem ist bei den Minigolfbahnen alles etwas länger, etwas breiter und eben aus Beton.“

An Beliebtheit habe der Klassiker unter den Freizeitspielen indes nicht verloren, ist sie überzeugt. „Wir haben hier 1966 angefangen, und eigentlich ist immer etwas los gewesen“, betont Rosita Sieder. Allerdings sei der Familienbetrieb auch peu à peu erweitert worden. Inzwischen können sich die Besucher in idyllischer Lage am Butzbach ebenso im Tennis, im Tischtennis und im Fun-Ball sowie im Pit-Pat und im Trick-Pin versuchen. „Aber unser Miniaturgolf ist immer noch der absolute Renner, weshalb wir die Anlage im vergangenen Jahr renoviert haben“, sagt die Platzherrin.

Ohne es zu wissen, bestätigt Manuel wenig später die Worte von Rosita Sieder. Mama Ute würde zwar viel lieber einen Kaffee trinken, gibt dann aber doch dem nörgelnden Sprössling nach – und macht sich mit ihm zu einer weiteren Runde auf.

Spielen und Einlochen auf acht Anlagen im Kreis

Auf insgesamt sieben Plätzen kann im Kreis Göppingen Miniaturgolf gespielt werden. Neben der Anlage in Albershausen gibt es in Adelberg, Bad Überkingen, Heiningen, Geislingen, Süßen und auf dem Schurrenhof bei Donzdorf entsprechende Eternitbahnen, auf denen ebenfalls gespielt und eingelocht werden kann. Einige davon können vorab auch im Internet besucht werden. Wettkampfsport für jedes Alter bietet der Miniaturgolf-Club Süßen an.

Außerdem befindet sich ein Minigolf-Platz – mit den etwas größeren Betonbahnen – an der Göppinger Roßbachstraße. Da die Anlage erheblich in die Jahre gekommen ist, ohne dass größere Sanierungen stattgefunden hätten, lässt sich dort aufgrund von Bodensenkungen und natürlichem Wachstum inzwischen recht gut Adventure-Golf spielen.