Sommerzeit ist Lesezeit. Wir stellen in einer Serie Menschen und ihr Lieblingsbuch vor. Die Möhringerin Birte Stährmann empfiehlt: Zsuzsa Bánks: „Die hellen Tage“.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Birte Stährmann hat das Buch von ihrem Mann zum Geburtstag geschenkt bekommen, zusammen mit einem selbst geschriebenen Frühlingsgedicht. Das allein mache das Buch zu etwas Besonderem. Und beim Lesen des Romans sei sie nicht enttäuscht worden. „Das Buch lässt mich eintauchen in die Welt der Kindheit, in der etwas ganz Normales etwas Zauberhaftes ist“, sagt Stährmann. Zsuzsa Bánks „Die hellen Tage“ lade zum Träumen ein. Lade dazu ein, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben. Stährmann hat darauf eine Antwort gefunden: „Es geht um die Beziehungen zu Menschen, um Anteilnahme. Das ist wirklich wichtig im Leben.“

 

In dem Roman geht es um Aja, Seri und Karl. Die drei Kinder sind miteinander befreundet und wachsen weitgehend ohne Vater auf. Doch es geht auch um die drei Mütter Evi, Ellen und Maria, die alle Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften müssen. „Das Schwere und Dunkle im jeweiligen Leben scheint dazu beizutragen, dass das Helle und Leichte umso intensiver wahrgenommen und ausgekostet wird“, sagt Stährmann.

Die Wörter wirken lassen

Zsuzsa Bánks schreibt in einer sehr lyrischen Sprache. „Für das Buch braucht man Zeit. Das lässt sich nicht so einfach weglesen. Die Sätze muss man ein wenig schwingen lassen“, findet Stährmann. Sie ist jemand, der auch mal laut liest, um die Wörter wirken zu lassen. Zsuzsa Bánks’ Buch passe zu jeder Jahreszeit. Besonders schön lasse es sich aber im Sommer lesen, „dann, wenn man viel draußen ist, die Wärme spürt und den Wind hört“, sagt Stährmann.

Die Möhringerin, die für die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart arbeitet, liest viel. „Vor allem die sogenannte schöne Literatur hat es mir angetan“, sagt sie. Zu Krimis greife sie nur selten. Für Stährmann steht fest: „Wer ein Buch zur Hand nimmt, kann sich fremde Welten erschließen.“ Werde angeregt, über neue Dinge nachzudenken und könne sich an der Sprache erfreuen. „Seit meiner Kindheit bin ich eine Leseratte“, sagt Stährmann. Vor etwa zehn Jahren gründete sie zusammen mit anderen Bücherbegeisterten einen Leseklub. „Wir haben uns damals mittels einer Zeitungsanzeige gefunden“ erinnert sie sich. Seitdem treffe man sich regelmäßig, um Bücher zu lesen und darüber zu sprechen. „Das ist sehr zur Nachahmung empfohlen“, sagt Stährmann.

Demnächst soll der erste Roman erscheinen

Seit vielen Jahren schreibt sie auch selbst. Stährmann hat bereits Fachbücher veröffentlicht und sie hat einen Schreibkurs bei der Volkshochschule besucht. Demnächst möchte sie ihren ersten Roman veröffentlichen. „Ich will es probieren!“

In einer Serie stellen wir Menschen mit ihrem Lieblingsbuch vor. Birte Stährmann empfiehlt: Zsuzsa Bánks: „Die hellen Tage“, Fischer Verlag 2011, ISBN-13 978-3-10-005222-3, Preis: 21,95 Euro. Es gibt auch eine Taschenbuchausgabe.