Donald Trump hinterlässt in seinem Wahlkampf jede Menge verbrannte Erde. Nun hat sogar sein Topberater die Kündigung eingereicht. Es geht um Trumps sexistische Äußerungen über eine Moderatorin des extrem konservativen TV-Senders Fox News.

Washington - Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und sein politischer Topberater Roger Stone haben sich im Streit getrennt. Während das Trump-Wahlkampflager behauptete, Stone sei gefeuert worden, widersprach dieser entschieden. Ganz im Gegenteil habe er selber die Kündigung eingereicht, sagte der Berater nach Angaben des Senders CNN vom Samstag. Hintergrund sind Stone zufolge die jüngsten Gefechte, die sich Trump mit den Medien lieferte.

 

Damit bezog sich der Berater anscheinend auf die verächtlichen Bemerkungen Trumps über die Fox-News-Fernsehmoderatorin Megyn Kelly. Sie hatte ihn in der ersten TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber am Donnerstag (Ortszeit) nach sexistischen Äußerungen in der Vergangenheit gefragt. Danach beklagte sich Trump massiv darüber, er sei in der Debatte härter behandelt worden als seine Mitbewerber.

Trump lästert über "menstruierende Moderatorin"

In einem CNN-Interview am Freitagabend spitzte er dann seine Kritik weiter zu. Er nannte Kelly ein "Leichtgewicht" und deutete an, dass die Journalistin wohl gerade menstruiert habe und deshalb besonders gereizt gewesen sei. "Kelly hatte Blut aus ihren Augen kommen, Blut aus woher auch immer", sagte Trump. Als Folge wurde er am Samstag von einer Wahlkampfveranstaltung Sozialkonservativer in Atlanta ausgeladen. Er habe mit seiner "Blut"-Äußerung eine Grenze überschritten, sagte der Gastgeber des Treffens, bei dem Trump die Hauptrede halten sollte.

Mitbewerber Jeb Bush sagte, Trump solle sich für seine Äußerung entschuldigen. "Wollen wir 53 Prozent aller Wähler beleidigen?" fragte er mit Blick auf das weibliche Wählerpotenzial. Senator Lindsey Graham, der ebenfalls 2016 Präsident werden will, erklärte: "Für uns als Partei ist es besser, wenn wir riskieren, ohne Trump zu verlieren, als wenn wir versuchen, mit ihm zu gewinnen." Scharfe Kritik kam auch von den Mitbewerbern Rick Perry und Carly Fiorina.

"Unglücklicherweise haben die momentanen Kontroversen um Persönlichkeiten und provokative Mediengefechte ein derartiges Ausmaß erreicht, dass die Aufmerksamkeit von Ihrer Kampagne abgelenkt und Ihre Kernbotschaft übertönt wird", heißt es laut CNN in einem Kündigungsschreiben, das Stone nach eigenen Angaben an Trump schickte. "Mit der jetzigen Richtung dieser Kandidatur kann ich nicht länger in Ihrem Wahlkampf involviert bleiben."

Demgegenüber sagte ein Sprecher der Trump-Kampagne, Stone habe den "enorm erfolgreichen Wahlkampf" des Milliardärs für seine eigene politische Profilierung nutzen wollen. Nachdem sich zuletzt einige Medienberichte mit Stone beschäftigt hätten, habe Trump entschieden, den Fokus auf seinen Wahlkampf zu konzentrieren - Stone sei deshalb gefeuert worden.