Einige Sätze in einem internen Papier des Kultusministeriums zum Umgang mit sexueller Vielfalt haben im Südwesten die Wogen hoch schlagen lassen. Doch anderswo bewegt das Thema die Gemüter wenig. Einige Beispiele:

 

Nordrhein-Westfalen:
Hier richtet man sich an Richtlinien aus dem Jahr 1999 aus. Erziehung zu Offenheit und Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt gehöre zu den Bestandteilen des Unterrichts, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in Düsseldorf. Sie verwies auf ein Netzwerk von rund 350 Schulen zu „Schule ohen Rassismus - Schule mit Courage“ und die Initiative „Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt“.

Bayern:
Ressortchef Ludwig Spaenle (CSU) keinen Handlungsbedarf. Er hält die bisherige Vermittlung des Themas Homosexualität eingebettet in die Werterziehung für ausreichend. Die Opposition beurteilt das anders: Die Grünen bezeichnen Bayern in dieser Hinsicht als Entwicklungsland und fordern einen Aktionsplan gegen Homophobie.

Mecklenburg-Vorpommern:
Dort ist Sexualmoral fester Bestandteil des Biologieunterrichts weiterführender Schulen. Allerdings gebe die aktuelle Aufmerksamkeit für gleichgeschlechtliche Partnerschaften den Lehrern Gelegenheit, auf Schülerfragen einzugehen..

Hamburg:
In Hamburg gehen erste Rückmeldungen von L ehrkräften ebenfalls in die Richtung, dass das Coming-Out des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger ein guter Anlass zur Bearbeitung des Themas „Homophobie“ sei und mit Sicherheit zur Enttabuisierung beitragen werde.

Rülke hatte gesagt, die FDP betrachte andere Lebensformen als die klassische Familie „als tolerabel, aber nicht als gleichwertig“. Empörten Protest erntete er dafür auch von den Jungliberalen. „Ich schäme mich für die Aussagen von Herrn Rülke“, sagte der Juli-Landeschef Sebastian Gratz. Diese seien „Sand im Getriebe der neuen FDP“ und ein Schlag ins Gesicht derer, die seit Jahren für mehr gesellschaftliche Liberalität im Profil der FDP kämpften. „Gegen die Petition, die Homosexualität in der Schule totgeschwiegen haben möchte, erwarten wir deutlichen Widerspruch der FDP“, sagte der 22-jährige Gratz. In Sachen gesellschaftlicher Vielfalt gehöre der FDP-Fraktionschef „zurück auf die Schulbank, aber besser nicht als Lehrer“.

Der FDP-Landesverband erklärte unterdessen, die Partei wolle „eine freie, eine vielfältige Gesellschaft“. Gesellschaftliche Toleranz bedeute für sie selbstverständlich die Gleichstellung von schwulen und lesbischen Lebensgemeinschaften. Das Präsidium der FDP stehe „geschlossen“ zu entsprechenden Beschlüssen.

Diskussionsveranstaltung evangelischer Lehrer abgesagt

Neuen Wirbel gibt es um eine für diesen Samstag in Stuttgart geplante Veranstaltung von evangelischen Lehrern und Erziehern, die inzwischen offenbar wegen des enormen Andrangs abgesagt wurde. Dazu angekündigt waren der Initiator der Online-Petition, der Lehrer Gabriel Stängle, sowie die Ärztin Christl Vonholdt. Sie vertritt nach Medienberichten höchst umstrittene Positionen zur Homosexualität und hält diese für therapierbar. Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz hatte ihre Teilnahme zugesagt, was ihr in der Öffentlichkeit – vor allem in Internetforen – massive Kritik eintrug.

Kurtz sagte der StZ, sie habe bereits im Dezember zugesagt, ohne die anderen Teilnehmer zu kennen. Vonholdt und ihre Thesen kenne sie nicht näher. Natürlich teile sie nicht die Ansicht, dass Homosexualität eine Krankheit sei, die geheilt werden müsse, betonte die CDU-Politikerin. Generell diskutiere sie aber auch mit Personen, die nicht ihrer Meinung seien. Die Ursachen von Homosexualität seien für die Politik nachrangig; es gebe sie, man müsse damit umgehen. Laut Kurtz wurde die Veranstaltung abgesagt, weil die Organisatoren angesichts Hunderter Anmeldungen „räumlich und logistisch überfordert“ seien.

Die Online-Petition „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ hatte bis zum Freitagabend 21.30 Uhr rund 87 000 Unterstützer gefunden. Eine erst am Dienstag gestartete Gegenpetition kam zum selben Zeitpunkt auf mehr als 21 000 Unterstützer.

In anderen Bundesländern ist das Thema kein Thema

Einige Sätze in einem internen Papier des Kultusministeriums zum Umgang mit sexueller Vielfalt haben im Südwesten die Wogen hoch schlagen lassen. Doch anderswo bewegt das Thema die Gemüter wenig. Einige Beispiele:

Nordrhein-Westfalen:
Hier richtet man sich an Richtlinien aus dem Jahr 1999 aus. Erziehung zu Offenheit und Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt gehöre zu den Bestandteilen des Unterrichts, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in Düsseldorf. Sie verwies auf ein Netzwerk von rund 350 Schulen zu „Schule ohen Rassismus - Schule mit Courage“ und die Initiative „Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt“.

Bayern:
Ressortchef Ludwig Spaenle (CSU) keinen Handlungsbedarf. Er hält die bisherige Vermittlung des Themas Homosexualität eingebettet in die Werterziehung für ausreichend. Die Opposition beurteilt das anders: Die Grünen bezeichnen Bayern in dieser Hinsicht als Entwicklungsland und fordern einen Aktionsplan gegen Homophobie.

Mecklenburg-Vorpommern:
Dort ist Sexualmoral fester Bestandteil des Biologieunterrichts weiterführender Schulen. Allerdings gebe die aktuelle Aufmerksamkeit für gleichgeschlechtliche Partnerschaften den Lehrern Gelegenheit, auf Schülerfragen einzugehen..

Hamburg:
In Hamburg gehen erste Rückmeldungen von L ehrkräften ebenfalls in die Richtung, dass das Coming-Out des früheren Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger ein guter Anlass zur Bearbeitung des Themas „Homophobie“ sei und mit Sicherheit zur Enttabuisierung beitragen werde.

Thüringen:
Hier hat das Kultusministerium auf Wunsch von Bürgern die Aufklärung auf Transsexualität ausgeweitet.