Kinosessel, Liegestühle aus den Schwabenquellen und andere skurrile Gegenstände wurden am Flohmarkt am SI-Centrum in Stuttgart-Möhringen angeboten. Besucher erzählen, was für sie den Reiz ausmacht.

Möhringen - Der Sommer kann kommen für Silke und Heiko Schweigert. Die beiden Möhringer sind gleich zur Eröffnung des Flohmarkts an das SI-Centrum gekommen. Knapp anderthalb Stunden später tragen sie unter anderem ein Regal in Form eines Rettungsbootes und Zitronenimitate aus Plastik unter dem Arm. Silke Schweigert fischt einen kleinen Liegestuhl aus ihrer Einkaufstüte. Das Grinsen in ihrem Gesicht soll wohl sagen, so etwas findet sich nicht alle Tage, Gratulation.

 

Die Dekorationsartikel stammen aus dem Fundus des Abba-Musicals „Mamma Mia.“. Nun sollen die Mini-Liegestühle nicht mehr die Bühne, sondern die Wohnung der Schweigerts schmücken. „Vielleicht kommt manches auch in unser Geschäft“, meint der Möhringer. Sicher sei nur, dass das Rettungsboot im Badezimmer als Regal dienen soll. „Passt ja auch gut zusammen, Meer und Badezimmer“ meint Schweigert.

Besucher unterstützen guten Zweck

Die beiden sehen zufrieden aus nach ihrer Jagd auf skurrile Schnäppchen. Im vergangenen Jahr gab es zum ersten Mal einen Flohmarkt am SI-Centrum. „Da waren wir leider nicht“, meint Silke Schweigert. Dieses Jahr hätten die beiden aber unbedingt den Flohmarkt besuchen wollen, sagt sie. Nicht nur wegen der ausgefallenen Sachen, die sie kaufen wollen, fügt sie hinzu.„Ich finde es einfach eine großartige Sache, dass der Erlös an kranke Kinder geht“, sagt die Besucherin aus Möhringen.

Die Schweigerts scheinen mit ihrem Interesse an den Kuriositäten aus den Lagerbeständen etwa des Cinemaxx-Filmpalasts, der SI-Suites, der Schwabenquellen, oder der Spielbank nicht alleine zu sein. Viele flanieren zwischen den Ständen und staunen bisweilen über die angebotenen Kinosessel oder mit Plüsch besetzten Stühle. Vor einigen Ständen stehen Besucher Schlange, weil der Andrang so groß ist.

Veranstalter rechnen mit Erfolg

Simone Männle, Sprecherin des SI-Centrums, ist zufrieden. „Wir rechnen mit circa 2000 Besuchern, also ungefähr so viel, wie es 2016 waren“, sagt sie.

An etwa 80 Ständen werden Waren verkauft und am Ende, schätzt Männle, werde auch der Ertrag wieder in der Höhe des vergangenen Jahres liegen. „Da haben wir rund 2600 Euro eingenommen“, sagt sie. Das Geld kommt dann wie 2016 dem Förderkreis krebskranker Kinder zugute.

Die Sprecherin des SI-Centrums erklärt, warum es den Flohmarkt gibt. Zum einen gehe es darum, neues Publikum anzusprechen, zum anderen müssten eben die Lager geleert werden. „So haben alle etwas davon“, sagt sie. Männle zeigt dann ihre Lieblingskuriosität: eine titanenhafte Figur aus dem Bestand der Spielbank. Mit einem Kollegen rätselt sie, ob der Hüne aus Blech eher in den Garten oder in eine schicke Loftwohnung passen würde. Ein Käufer werde sich aber schon finden, sind sie überzeugt.