Die Meldung einer erfundenen Vergewaltigung hat eine große Sicherheitsdebatte über das Herz der City ausgelöst. Wie sehen die Nachtschwärmer die Lage?
Vorübergehend ist es für die Polizei aufregend gewesen am Freitagabend: Ein Pulk von etwa 30 Personen zog „bedrohlich und formiert“ über die untere Königstraße. Das sollte wohl zumindest Eindruck schinden oder gar eine Machtdemonstration sein. Die Polizei, die an Wochenenden im Rahmen der Sicherheitskonzeption Stuttgart (SKS) seit mehreren Jahren mit verstärkten Kräften unterwegs ist, bemerkte die Gruppe gegen 20.30 Uhr und stellte sie für eine Kontrolle. „Ein paar haben sich aus dem Staub gemacht, aber 18 Personen konnten wir kontrollieren“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer. Mit erstaunlichem Ergebnis: Mindestens einer der Männer ist mit den rivalisierenden, losen Gruppierungen verbunden, die seit gut einem Jahr im Großraum Stuttgart auch mit Schusswechseln die Polizei in Atem halten. Höhepunkt der Auseinandersetzungen war ein Handgranatenwurf auf dem Altbacher Friedhof vor zwei Monaten. Bei einem zweiten Mann, der zu dem Pulk gehörte, wird der Zusammenhang mit der Gruppe noch geprüft, so der Pressesprecher. Die Polizei habe den Personen nach der Kontrolle Platzverweise erteilt. Drei Messer und ein illegaler Böller wurden gefunden.