"Was sich in den Jahrzehnten auf, neben und unter dem Schreibtisch" von Siegfried Lenz angesammelt hat, wird künftig im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt.

"Was sich in den Jahrzehnten auf, neben und unter dem Schreibtisch" von Siegfried Lenz angesammelt hat, wird künftig im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt.

 

Marbach am Neckar - Jahrhundertautor Siegfried Lenz vertraut sein persönliches Archiv dem Deutschen Literaturarchiv (DLA) an. „Es macht mich glücklich, dass man allem, was sich in den Jahrzehnten auf, neben und unter meinem Schreibtisch angesammelt hat, hier mit dem Gefühl froher Erwartung begegnet“, sagte der 88-Jährige („Deutschstunde“) am Samstag auf der Schillerhöhe in Marbach am Neckar. Hier spüre er „enormen Sachverstand“. Er bewundere die Leidenschaft aller an diesem Projekt Beteiligten.

DLA-Direktor Ulrich Raulff sagte: „Sie ahnen nicht, was dieser Tag für uns bedeutet.“ Marbach wünsche sich seit Jahrzehnten, Manuskripte und Briefe von Lenz aufnehmen zu dürfen.

Neben Heinrich Böll, Günter Grass und Martin Walser gehört Lenz zu den einflussreichsten Autoren der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. „Ich bekenne, ich brauche Geschichten, um die Welt zu verstehen“, beschrieb Lenz einmal sein dichterisches Credo. Nach Angaben des DLA sind seine Bücher in einer Weltauflage von mehr als 25 Millionen Exemplaren erschienen. Sein Roman „Deutschstunde“ von 1968 wurde ein Welterfolg. Auch seine Erzählungen prägten Generationen von Lesern. Seine Handschriften, Bücher und Dokumente werden in Marbach seit den 50er Jahren kontinuierlich gesammelt.