Was zeichnet einen Künstler aus? Eine Charaktereigenschaft haben fast alle gemeinsam, heißen sie nun Ludwig van Beethoven, Vincent van Gogh oder Michael Joseph Jackson, der als Michael Jackson in die Musik- und Showgeschichte einging wie kein anderer. Gemeinsam war allen der unruhige Geist, der sie stets neue Ideen entwickeln ließ und so zur ständigen Veränderung antrieb, was nicht immer problemfrei blieb - bei allen drei Genannten.
Jackson war tablettenabhängig. Todesursache war eine akute Vergiftung durch das Narkosemittel Propofol. Zuvor waren die Benzodiazepine Diazepam, Midazolam und Lorazepam durch einen Arzt verabreicht worden. Der Gerichtsmediziner von Los Angeles bezeichnete den Tod von Michael Jackson am 28. August 2009 in einer offiziellen Stellungnahme als Tötungsdelikt.
Jackson One tourt geben bis zu 100 Konzerte im Jahr weltweit
Die weltweiten Tourneen von Michael Jackson waren legendär und galten als größte Events ihrer Zeit. Zumindest einen Teil der Jackson-Faszination konnte man am Mittwochabend auf dem Sindelfinger Marktplatz miterleben, als die Tribute Band „Jackson One“ vor 3500 begeisterten Zuschauern ihre Show abzog. Jackson One tourt mit bis zu 100 Konzerten im Jahr weltweit und hat alle unvergesslichen Hits drauf: „Off the Wall“, „Thriller“, „Bad“ und „Dangerous“, „We are the World“, „Man in the Mirror“ und viele mehr.
Der feine Unterschied zwischen Cover-Band und Tribute-Band liegt darin, dass eine Cover-Band sich im Wesentlichen auf das Nachspielen der Musiktitel beschränkt, während eine Tribute Band wichtige Elemente der Bühnenshow mit im Reisegepäck führt. Diese Megashow war auf den begrenzten Möglichkeiten des Marktplatzes nicht so möglich, wie es das Original in Fußballstadien oder ähnlichen Locations inszeniert hatte. Aber: Roy Paladini und seine Darsteller boten dennoch eine spektakuläre Liveshow, denn die Figur Jackson wurde gleich mit bis zu fünf Doppelgängern auf der Bühne parallel bewegt.
Bis zu fünf Doppelgänger gleichzeitig auf der Bühne
Da ein Teil der Jackson-Musik geprägt ist durch einen maschinistisch-technoiden Rhythmus, bewegten sich gleich fünf Gestalten inklusive schwarzer Hüte bewundernswert synchron, kontrastiert durch zwei Tänzerinnen, ergänzt durch historische Jackson-Videos. Legendär war auch die Show dieser Tribute-Band beim kanadischen Cirque de soleil, aber die Wohnzimmeratmosphäre auf dem gut besuchten Marktplatz hatte dennoch ihren eigenen Reiz, auch den der Nähe zu Bühne und den fetzigen Musikern.
Das Pop- und Rock-Idol Michael Jackson ist nun fast ein Vierteljahrhundert tot, seine kreativen Ideen strahlen auch in dieser Show ihre Faszination in die Heute-Zeit aus. Das Durchschnittsalter des Publikums war deutlich höher als bei der jüngsten Techno-Party im Freibad.
Tanzen vor der Bühne oder chillen im Liegestuhl
Sindelfingen chillt hätte auch das Motto für die Veranstaltung sein können, denn die schallsüchtigen und bewegungsorientierten Jüngeren drängten sich dicht um die Bühne. Die Anhänger einer Stehparty sammelten sich auf der Mitte des Marktplatzes und die ruhigen Genießer nutzten die zahlreichen Liegestühle, die am oberen Ende des Marktplatzes zum Teil von Sponsoren bereitgestellt wurden. Johannes Leichtle vom Veranstalter Bankett-Plus: „Rund 50 Prozent kommen wegen der Musik, die anderen 50 Prozent wegen des Outdoorevents“. Und er zeigte sich erfreut, dass nach wie vor lokale Sponsoren helfen.
Unterstützung für Veranstaltungen auf dem Marktplatz
Eine Besucherin erinnert sich noch an den Besuch ihres Michael-Jackson-Livekonzertes in Würzburg 1989 mit 43 000 Zuschauern in den Mainwiesen. Überhaupt waren die Kommentare ausnehmend positiv. Zur Musik und zur Tanzshow: „Das haben sie richtig gut gemacht“ und für den Heimweg kam der Rat „bleibed oschtändig“. Ein Vierertisch begeisterter Damen meinte: „Die Rockkonzerte bei Hofmeister waren auch schön und wir sind der Familie auch sehr dankbar, dass wir da ausweichen konnten. Aber hier auf dem Sindelfinger Marktplatz ist die Atmosphäre etwas passender und wir sind auch gekommen, um damit unsere Unterstützung für dieses Projekt zu zeigen.“
Wer dieses noch einmal erleben möchten, muss allerdings wieder zu Hofmeister, und zwar an diesem Freitag, 18 bis 22 Uhr, in Bietigheim-Bissingen auf dem Hofmeister Parkplatz. Eintritt ist frei.
„Sindelfingen rockt“ geht weiter
Cover-Bands
Am 10. August geht es mit „Mode Machine“ weiter, Italiener, die Depeche Mode covern. „Brothers in Arms“ aus der Pfalz featuren am 18. August die Dire Straits. Am 24. August kommt „Übermensch“ aus Venedig, um Rammstein die Ehre zu erweisen mit Feuer- und Nebelmaschinen und angeblich ohne Sprachzungenproblem. Abschluss ist am 31. August Gert Prix aus Österreich mit der „Udo-(Jürgens)-Tribute-Band“.
Auftritte
Alle Formationen absolvieren fünf Auftritte. Nach Sindelfingen folgen noch Gigs in Eislingen/Fils, in Bietigheim-Bissingen und samstags in Leonberg im Rahmen des Events „Strohländle“.