Die neugegründete Junge Bühne rührt mit ihrem ersten Stück an das Tabuthema Bipolarität.

Sindelfingen - Der Inhalt ist schwere Kost, die Form ein anspruchsvolles Musical. Gleich mit ihrer ersten Produktion geht die neu gegründete Junge Bühne Sindelfingen in die Vollen. „Next to normal“ heißt das Stück von Brian Yorkey und Tom Kitt, das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde und in den USA einen Riesenerfolg feiert. Die ganz besondere Herausforderung in Sindelfingen: das Musical im kleinen Theaterkeller umzusetzen, und Platz zu finden nicht nur für die Schauspieler sondern auch für die Musiker.

 

Die Geschichte spielt in einer typisch amerikanischen Vorstadtidylle in einer auf den ersten Blick ganz normalen Familie. Doch schnell wird klar, dass alles ganz anders als normal ist. Die Mutter, gespielt von Katrin von Hochmeister, leidet an einer bipolaren Störung, die das gesamte Familiensystem erschüttert.

Viele bekannte Gesichter der vergangenen Biennale sind im Ensemble: Nils Weber etwa, Stefan Siebert und Vivianne Küting, die bereits im Biennale-Musical „Bühne der Träume“ glänzten. Es waren solche starken Protagonisten, die für Ingo Sika und Siegfried Barth den Ausschlag zur Gründung der Jungen Bühne gaben. „Es sind immer dieselben, die die großen Projekte stemmen. Wir brauchen Leute, die die Arbeit übernehmen, wenn wir älter sind“, sagt Sika. Dabei gehe es nicht nur um Schauspieler und Musiker, sondern auch um Leute hinter der Bühne, wie etwa Ton- und Lichttechniker.