Die Sindelfingerin Magdalena Szymanska hat beim Schülerwettbewerb des Landtags einen Förderpreis gewonnen. Sie hat ein berührendes Gedicht über den sexuellen Missbrauch in der Kirche geschrieben. Ihre Wut über die Taten und die lange versäumte Aufklärung teilen auch andere kirchennahe Jugendliche.

Magdalena Szymanska wächst in Polen auf, im Alter von sieben Jahren zieht sie mit ihren Eltern nach Sindelfingen. Sie wird christlich-katholisch erzogen. Bis sie zwölf ist, geht Magdalena jeden Sonntag in die Kirche. Vor vier Jahren erscheint der Film „Sag es niemandem“, ein polnischer Dokumentarfilm über den Missbrauch in der katholischen Kirche. Sie erinnert sich noch genau, wie sie damals das Wohnzimmer in ihrem Elternhaus betritt und ihre Mutter weinend vor dem Fernseher sitzen sieht. Mit ihren Eltern spricht sie über das Thema, von dem sie bis dahin nichts weiß. Jetzt – vier Jahre später – hat die 16-Jährige ein Gedicht mit dem Titel „Vergib“ geschrieben, mit dem die Stiftsschülerin beim Schülerwettbewerb des Landtags einen Förderpreis gewonnen hat.